EU-Bericht: Lehrereinstiegsgehälter unattraktiv

EUBericht Lehrereinstiegsgehaelter unattraktiv
EUBericht Lehrereinstiegsgehaelter unattraktiv(c) Clemens Fabry
  • Drucken

Insgesamt liegt Österreich bei den Lehrergehältern zwar im Spitzenfeld. Junglehrer verdienen aber wie in den meisten EU-Ländern schlecht. Am niedrigsten sind die Löhne in Rumänien.

Die Einstiegsgehälter für Lehrer sind in fast allen europäischen Ländern wenig attraktiv, wie ein am Dienstag veröffentlichter Bericht der EU-Kommission zeigt. Demnach liegen sie unter dem jeweiligen Bruttonationalprodukt pro Kopf und steigen mit dem Fortschritt der beruflichen Laufbahn auch nicht entsprechend an. Am schlechtesten bezahlt sind laut dem EU-Bericht Lehrer in Bulgarien und Rumänien, am besten verdienen sie in Luxemburg, Dänemark und Österreich. Wenn auch hierzulande die Einstiegsgehälter im schwachen europäischen Durchschnitt liegen, schafft es Österreich durch überdurchschnittliche Höchstgehälter unter die Top Drei, wenn man Einkommen und sonstige Zulagen zusammenzählt.


Zuletzt hatte schon die OECD-Studie "Bildung auf einen Blick" Österreich ein ambivalentes Zeugnis im Bezug auf Lehrergehälter ausgestellt. Während die Einstiegsgehälter für Volksschullehrer im Jahr 2009 nur knapp über dem OECD-Schnitt lagen, ist das Höchstgehalt deiser Berufsgruppe deutlich höher als in anderen Industristaaten. In der Sekaundarstufe I und II ist die Situation ähnlich gelagert, auch hier liegen die Einstiegsgehälter unter dem OECD-Schnitt, die Höchstgehälter deutlich darüber.

Laut dem aktuellen EU-Bericht verdienen Lehrer in Österreich in der Sekundarstufe im Jahr im Schnitt 57.663 Euro. Das Mindestgehalt für Volksschullehrer liegt demnach bei 27.135 Euro, in der Sekundarstufe reicht das maximale Bruttoeinkommen den Angaben zufolge bis zu 65.188 Euro. Über die Höhe von Zulagen macht der Bericht keine Angaben. In Luxemburg variiert das jährliche Lehrer-Durchschnittsgehalt zwischen brutto 88.315 Euro (Vorschule) und 101.471 Euro in der Sekundarstufe II (AHS-Oberstufe, BMHS). Das Mindestgehalt liegt bei 63.895 Euro. In Bulgarien kommt ein Lehrer nur auf ein Jahresdurchschnittsgehalt von umgerechnet 4271 Euro, geht aus dem Report hervor.

In allen EU-Ländern mit Ausnahme von Deutschland, Spanien und Portugal liegen die Bruttogehälter von Lehrern unter dem Durchschnitts-BIP pro Kopf. Nur in Zypern, Portugal und Rumänien könnten Lehrer im Laufe ihres Berufsleben ihr Gehalt verdoppeln. Zulagen fetten die Lehrer-Gehälter dem Bericht zufolge vor allem in Dänemark (Durchschnitt bei 61.804 Euro), Griechenland (22.817 Euro), Finnland (44.775 Euro) und England (35.580 Euro) auf.

"Ich bewundere unsere Lehrer wirklich", sagte EU-Bildungskommissarin Androulla Vassiliou. Es sei notwendig, die besten Studienabsolventen zu ermuntern, um im Lehrberuf zu bleiben. Die Gehälter und Arbeitsbedingungen hätten Priorität, um die Lehrtätigkeit an Schulen weiter attraktiv zu halten.

(APA/red)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.