Die Grünen sind gegen Crash-Kurse und Selektion, für das BZÖ muss Deutsch vor Schuleintritt rasch Realität werden.
Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz (ÖVP) will so bald wie möglich mit der Arbeit an konkreten Maßnahmen zur schulischen Sprachförderung beginnen und darüber mit dem Unterrichtsministerium Gespräche führen. Damit Sprachförderung nicht zu einem Wahlkampfthema werde, wie von Ministerin Claudia Schmied (SPÖ) gefordert, müsse sie vor dem Wahlkampf umgesetzt werden.
Für Grünen-Bildungssprecher Harald Walser Kurz' Forderung nach einem verpflichtendem Vorschuljahr für Kinder allerdings diametral der Empfehlung einer kontinuierliche Sprachförderung im Nationalen Bildungsbericht entgegen. "Selektion und Crash-Kurse sind keine geeigneten Mittel, um SchülerInnen aus benachteiligten Familien faire Chancen auf höhere Bildung zu ermöglichen", so Walser. Am besten gelänge die laufende Unterstützung laut Walser in einer ganztägigen gemeinsamen Schule mit verschränktem Unterricht, also einem Wechsel von Unterrichts-, Lern- und Freizeitphasen.
Aus Sicht von BZÖ-Bildungssprecherin Ursula Haubner muss indes "Deutsch vor Schuleintritt Realität werden": "Es darf nämlich nicht sein, dass Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache in die Schule eintreten und erst dort Deutsch von Grund auf erlernen müssen, denn mit diesem Rückstand werden auch die anderen Schüler am Lernfortkommen behindert."
Für Stefan Markowitz, Bildungssprecher des Team Stronach, zeigt der Nationale Bildungsbericht unterdessen Schwächen der schulischen Organisation und Verwaltung auf. Bei der Nachmittagsbetreuung fordert er von Schmied eine "verantwortungsvolle Planung", da "tausende Nachmittagsbetreuungsplätze fehlen und Studenten vom Hörsaal als Lehrkräfte rekrutiert werden müssen".
Die ÖVP-nahen Schülervertretern der Schülerunion fordern in einer Aussendung eine Ausbildung für Mehrsprachigkeit für Lehrer, multikulturelle Kindergärten und verpflichtende begleitende Deutschkurse sowie ein Intensivjahr zu Beginn der Schullaufbahn.
Die SPÖ-nahe Aktion kritischer Schüler_innen (AKS) warnte indes davor, "Kinder mit einem Sprachdefizit von anderen Schüler_innen zu trennen!" Nur in einer ganztägigen Gesamtschule könnten Kinder bestmöglich gefördert werden. Sprachförderung müsse langfristig in den Unterricht eingebaut werden.
(APA)