Mobbing: Schüler wollen stärkeres Eingreifen von Lehrern

(c) Clemens Fabry
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Schüler wünschen sich ein stärkeres Eingreifen von Lehrern in Mobbingfällen. Das zeigt eine Salzburger Studie. Es besteht nach wie vor dringender Handlungsbedarf.

Salzburg/Thea. Mobbing an Schulen ist kein neues Phänomen – und dennoch besteht nach wie vor dringender Handlungsbedarf, wie Experten vergangene Woche bei einer Tagung zum Thema Mobbing in Salzburg feststellten. Besonders die Lehrer sollten sich des Problems stärker annehmen – das wünschen sich jedenfalls die Schüler, die am Mobbing-Präventionsprojekt „Selber schuld!“ der Kinder- und Jugendanwaltschaft (kija)Salzburg teilnahmen.

So gaben bei einer Befragung an drei Salzburger Hauptschulen rund 62 Prozent der Schüler an, dass die Lehrer hauptverantwortlich dafür seien, etwas gegen Mobbing und Gewalt an der Schule zu unternehmen. Schon an zweiter Stelle sehen sich die Schüler selbst. Danach kommen die Direktion und die Eltern, auch die könnten helfen, Mobbing und Gewalt einzudämmen, so die Meinung der Kinder und Jugendlichen. Dies zeige, dass die Schüler ihre Verantwortung in diesem Gefüge erkennen und somit eine aktive Rolle bei zukünftigen Präventions- und Interventionsmaßnahmen spielen sollen, erklärt man von Seiten der Kinder- und Jugendanwaltschaft Salzburg, die auch Veranstalterin der Fachtagung war.

Mehr Raum für Gespräche

Die wirksamsten Maßnahmen gegen Mobbing sind nach Meinung der Jugendlichen Gespräche – sowohl untereinander als auch mit den Lehrern. Und auch didaktische Maßnahmen wurden von den Schülern als durchaus sehr sinnvoll eingestuft. Außerdem sprach sich die Mehrheit der befragten Jugendlichen dafür aus, das gemeinsame und projektorientierte Arbeiten zu intensivieren. Der Grund dafür: Viele von ihnen sehen im Umgang miteinander einen Mangel an Akzeptanz, Respekt und Rücksicht. Um das Klassenklima zu verbessern, könnte nach Ansicht der Schüler auch das Abhalten eines Klassenrates oder eines gemeinsamen Frühstücks hilfreich sein.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.11.2011)

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