FH Wiener Neustadt will „back to the roots“

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Die einzige Fern-FH in Österreich wurde einst von der Humboldt Bildungsgesellschaft gemeinsam mit der FH Wr. Neustadt gegründet. Diese will sich in Zukunft aber wieder stärker auf ihre ureigenen Themen besinnen.

Wien. Wer sich der Bekämpfung von Cyber Crime und Wirtschaftskriminalität widmen will, ist an der Fachhochschule Wiener Neustadt gut aufgehoben. Seit dem vergangenen Wintersemester wird dort in Kooperation mit dem Innen- und Finanzministerium ein Lehrgang für diese Themen angeboten – nicht das einzige Studienangebot im Bereich Sicherheit, wie FH-Geschäftsführerin Susanne Scharnhorst sagt. Auch der Studiengang „polizeiliche Führung“ wird gemeinsam mit dem Innenministerium angeboten.

„Das sind einige der Themen, die wir als einzige FH in Österreich abdecken“, sagt Scharnhorst. Genauso der Studiengang „Training und Sport“, der das Ziel verfolgt, Leistungssportlern eine Ausbildung für die Zeit nach ihrer aktiven Karriere zu verschaffen. Und sie fachlich auf einen Job etwa als Trainer oder im Bereich des Sport-Event-Managements vorzubereiten.

Aber: Nicht nur diese Spezialthemen sind es, auf die man in Zukunft verstärkt setzen will. „Wir sind dabei, uns wieder auf unsere Wurzeln zu besinnen“, erklärt die Geschäftsführerin einer der ältesten Fachhochschulen in der noch jungen österreichischen FH-Geschichte. Und das bedeutet, sich der Verschränkung von Wirtschaft und Technik zu widmen – das war auch bei der Gründung der FH 1994 zentrales Thema. Heutzutage müssten „Wirtschafter was von Technik verstehen und Techniker müssen auch noch was anderes als Konstruieren können“, so Scharnhorst. So sind die Studiengänge so aufgebaut, dass man stets die Möglichkeit hat, sich auch „im komplementären Bereich Kenntnisse anzueignen“.

Ein weiterer Schritt in der Geschichte der FH Wiener Neustadt war die Gründung der ersten und bisher einzigen Fern-FH in Österreich, gemeinsam mit der Humboldt Bildungsgesellschaft. Dort werden zwei Bachelor- und zwei Masterstudiengänge im Bereich Wirtschaft auf Basis der Fernlehre angeboten. Das heißt, das Studium spielt sich zum größten Teil über Onlinekommunikation ab – nur die Prüfungen und sechs „Präsenztage“ im Jahr verlangen persönliche Anwesenheit.

Hohe berufliche Verwertbarkeit

Ilse Stria, die Geschäftsführerin der „Ferdinand Porsche Fern-FH“, sieht darin ein Konzept, das sich in den nächsten Jahren wachsender Beliebtheit erfreuen werde. „Speziell im Bereich der Erwachsenenbildung geht der Wissenserwerb hin zu zeitlich effizienten Methoden.“ So ist auch eines der Aufnahmekriterien an der Fern-FH die Berufstätigkeit, erklärt Stria. Denn so sei unter anderem auch sichergestellt, dass die Wechselwirkung von akademischer Weiterbildung und der Berufserfahrung der Studierenden funktioniert.

„Die berufliche Verwertbarkeit ist bei uns eine sehr hohe“ kommentiert Stria den Umstand, dass sich die Bachelor- und Masterarbeiten sehr spezifischen Themen widmen. Und auch die Forschung an der Fern-FH widmet sich den hauseigenen Themen: der Wissensvermittlung über neue Medien. Ein Bereich, der in den kommenden Monaten „massiv“ ausgebaut werden soll, wie Stria sagt. „Wir wollen künftig die gesamte elektronische Bandbreite für die Fernlehre nützen.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.12.2012)

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