Österreich bildet Mediziner für andere Länder aus

oesterreich bildet Mediziner fuer
oesterreich bildet Mediziner fuer(c) APA (ROBERT JAEGER)
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Nur 15 Prozent der ausländischen Medizin-Studenten wollen fix im Land bleiben. Die meisten sind während des Studiums noch unschlüssig.

Nur 15 Prozent der ausländischen Medizin-Studenten planen nach Studienabschluss in Österreich zu bleiben. 20 Prozent wollen in ihr Heimatland zurückkehren, 13 Prozent in ein anderes Land weiterziehen. Das zeigt eine Auswertung des Instituts für Höhere Studien. Der mit Abstand größte Anteil (52 Prozent) ist sich über seine Pläne nach Studienende noch nicht im Klaren. Selbst unter der Annahme, dass sich die Unentschlossenen nicht völlig anders entscheiden als jene, die bereits eine Wahl getroffen haben, würde nur ein knappes Drittel nach dem Studium in Österreich bleiben.

Ähnlich sieht es aus, wenn man nur die Studenten aus dem wichtigsten Herkunftsland betrachtet: Nur jeder siebente deutsche Medizin-Student plant, nach Studienende in Österreich zu bleiben.

Diese Zahlen könnten Österreichs Position im EU-Verfahren wegen der Quotenregelung im Medizin-Studium unterstützen. Demnach sind 75 Prozent der Studienplätze für Personen mit österreichischem Maturazeugnis reserviert, 20 Prozent gehen an Bewerber aus EU-Staaten und fünf Prozent an Kandidaten aus Drittstaaten. Die EU hat deshalb ein Vertrags-Verletzungsverfahren gegen Österreich angestrengt, das bis 2016 auf Eis liegt. In dieser Zeit muss Österreich mit Fakten belegen, dass ein Wegfall der Quotenregelung negative Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung hätte - etwa weil die ausländischen Absolventen nicht in Österreich bleiben.

Tierärzte wollen noch weniger bleiben

Noch niedriger ist der Anteil der ausländischen Studenten mit "Bleibeabsicht" in der Veterinärmedizin mit elf Prozent (mit Unschlüssigen) bzw. 24 Prozent (ohne Berücksichtigung der Unschlüssigen). Demgegenüber rechnen immerhin 41 Prozent der ausländischen Jus- und 38 Prozent der Lehramtsstudenten mit einem Verbleib in Österreich - was wegen des Studieninhalts, der jeweils tendenziell auf eine Tätigkeit in Österreich hinzielt, nicht überraschend ist.

Motive für die Rückkehr

Insgesamt planen 14 Prozent aller "Bildungsausländer" (Personen, die ihre Studienberechtigung im Ausland erworben haben) nach Studienabschluss eine Rückkehr in ihr Heimatland. 28 Prozent wollen in Österreich bleiben, zehn Prozent in ein anderes Land weiterziehen - die restlichen 49 Prozent sind unentschlossen. Ohne Berücksichtigung der Unentschlossenen plant rund die Hälfte einen Verbleib in Österreich.

Hauptmotive für eine Rückkehr ins Heimatland sind soziale Gründe wie Familie und Freunde und berufliche. Rund ein Viertel der Bildungsausländer gab an, Österreich verlassen zu wollen, weil sie sich hier nicht wohlfühlen, 17 Prozent müssen wegen mangelnder Aufenthaltsbewilligung zurück.

(APA/Red.)

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