Uni Wien: 2012 erstmals mehr als 10.000 Absolventen

Wien 2012 erstmals mehr
Wien 2012 erstmals mehr(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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An der Uni Wien studieren rund 30 Prozent aller Studenten in Österreich, der vergleichbare Budgetanteil liege aber bei nur 15 Prozent.

Die Universität Wien hat im Studienjahr 2011/12 erstmals mehr als 10.000 Absolventen verzeichnet. Das entspricht einer Steigerung der Abschlusszahlen gegenüber 2010/11 um 28 Prozent. Trotz Erhöhung der Drittmittelerlöse um knapp acht Prozent auf 76,7 Mio. Euro wurde auf der Finanzseite ein ungeplant hohes Defizit von 15 Mio. Euro verbucht. Grund ist der Wegfall der Studiengebühren im Sommersemester 2012 aufgrund eines VfGH-Urteils, so Rektor Heinz Engl bei der Präsentation des Leistungsberichts 2012 am Mittwoch. Die Biologie soll nach den Wünschen Engls 2015/16 aus der Althanstraße in Wien-Alsergrund zum Vienna Biocenter in die Bohrgasse in Wien-Landstraße übersiedeln.

Ursprünglich habe die Uni Wien für 2012 ein Defizit von acht Mio. Euro eingeplant gehabt, so Engl. Das sei auch kein Problem, weil die Uni über die dreijährige Leistungsvereinbarungsperiode ausgeglichen bilanzieren müsse und man 2010 ein Plus und 2011 ein ausgeglichenes Ergebnis erwirtschaftet habe. Den Wegfall von sieben Mio. Euro aus Studiengebühren habe man aber natürlich nicht einplanen können. 2013 werde die Uni wieder ein stark positives Ergebnis vorlegen müssen, weil heuer erneut die dreijährige Leistungsvereinbarungsperiode starte und im zweiten und dritten Jahr Kostensteigerungen zu erwarten seien.

30 Prozent der Studenten, 15 des Budgets

Beim Budget machte Engl auch auf Missverhältnisse aufmerksam: So studierten an der Uni Wien rund 30 Prozent aller Studenten in Österreich, der vergleichbare Budgetanteil liege aber bei nur 15 Prozent - wobei man aber natürlich die unterschiedlich angebotenen Fächer berücksichtigen müsse. Seit 2007 habe die Uni Wien ihre Einnahmen aus Drittmitteln um 65 Prozent gesteigert, die Steigerung des vom Bund zur Verfügung gestellten Globalbudgets betrug im gleichen Zeitraum lediglich 15 Prozent.

Dringend umsiedeln will Engl den Biologie-Standort der Uni in der Althanstraße. Das derzeitige Gebäude würde riesiger Investitionen bedürfen. "Ein Neubau würde billiger kommen als eine Sanierung des derzeitigen Standorts." Engl wünscht sich 2015/16 eine Übersiedlung auf den Campus Vienna Biocenter in der Bohrgasse: "Dann schaffen wir dort wirklich ein Biozentrum." Im Prinzip sei man sich darüber mit dem Wissenschaftsministerium einig, nur: "Seit Jahren wird darüber verhandelt und wir sind immer knapp eine Woche vor dem Abschluss."

Beim Personal stellt sich die Uni Wien seit einiger Zeit neu auf. Zwischen 2010 und 2012 wurden 131 Professoren neu berufen, drei Viertel davon aus dem Ausland. Bei insgesamt 400 Professoren erneuere sich die Uni praktisch innerhalb von zehn Jahren, so Engl. Korrigiert wird auch die "zu starke Verschulung" im Zuge der Umstellung auf das Bologna-System. So könnten Bachelor-Studenten wieder stärker Fächer auswählen.

(APA)

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