Ranking: Uni Wien rutscht weiter ab

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Symbolbild(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Auf Platz eins liegt einmal mehr das California Institute of Technology. Generell schneiden die europäischen Hochschulen heuer schlechter ab.

Wien. Es ist die inzwischen alljährliche Hiobsbotschaft zum Uni-Start: Die Universität Wien ist beim jährlichen „Times Higher Education“-Ranking heuer wieder weiter zurückgefallen. Nach den Plätzen 139 (2011) und 162 (2012) reichte es für die einzige heimische Uni, die sich unter den Top 200 findet, nur noch für Rang 170. An der Spitze der gestern veröffentlichten Liste steht das US-amerikanische California Institute of Technology (Caltech), das inzwischen zum dritten Mal in Folge auf Platz eins gelandet ist.

„Es ist traurig, eine Universität mit solch einer großartigen Geschichte Jahr für Jahr in der Rangliste zurückfallen zu sehen“, kommentierte der Ranking-Herausgeber Phil Baty das diesjährige Ergebnis der Uni Wien. Die größte heimische Uni drohe ob finanzieller Einschränkungen demnächst überhaupt aus den Top 200 zu fallen.

Med-Uni und TU steigern sich

Die anderen österreichischen Unis – allesamt außerhalb der besten 200 –, schnitten unterschiedlich ab. Die Uni Innsbruck liegt wie im Vorjahr auf den Plätzen zwischen 201 und 225 (ab Rang 201 wird nur noch in 25er-Gruppen gereiht, ab Rang 301 in 50er-Gruppen). Die TU Wien hat sich etwas verbessert, die Med-Uni Wien ebenfalls. Abwärts ging es für die Unis Graz und Linz (siehe Grafik rechts).

Die Top Ten belegen wie immer US-amerikanische und britische Unis. Hinter dem Caltech auf Platz eins liegen Harvard und Oxford ex aequo auf Platz zwei (siehe Grafik). Beste Uni außerhalb der USA und Großbritanniens ist die ETH Zürich auf Platz 14, sie rutschte aber um zwei Plätze ab. Auch die Uni München als beste deutsche Hochschule verlor sieben Plätze. Sie hält nun bei Rang 55.

Generell hat Europa in diesem Jahr schlechter abgeschnitten, sagt Baty: Auch die Universitäten in Frankreich, den Niederlanden und in Belgien rutschten ab. Ausnahme sind die Skandinavier: Das Karolinska Institut in Stockholm machte sechs Plätze gut und liegt auf Rang 36, aufgestiegen sind auch die Top-Unis in Norwegen, Finnland und Dänemark. Die asiatischen Unis gewinnen nach wie vor an Boden: So hat sich die Uni Tokio von Rang 27 auf 23 verbessert. Auch die besten Unis in Singapur, Südkorea und China machten Plätze gut.

Mehr Geld für Unis gefordert

Dass die asiatischen Unis zunehmend besser würden, sei natürlich auf hohe finanzielle Investitionen zurückzuführen, heißt es von der Uni Wien. In diesem Sinne liege es in der Hand der nächsten Regierung, ob die Uni Wien sich in den Rankings womöglich wieder nach vorn bewege. „Dafür sind entsprechende Investitionen in die universitäre Forschung und Lehre notwendig“, so Rektor Heinz Engl.

Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) plädiert angesichts des Rankings ohnehin für eine weitere Erhöhung der Mittel für die Unis. Pünktlich zum Erscheinen des Rankings hat auch der Wissenschaftsrat ein Pflichtenheft für die neue Regierung vorgelegt. Er fordert unter anderem eine Studienplatzfinanzierung und Zugangsbeschränkungen. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.10.2013)

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