ÖH-Studie: Problemfall Wohnheim

Problemfall Wohnheim
Problemfall Wohnheim(c) FABRY Clemens
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Mehr als die Hälfte der Studenten klagt über die Wohnsituation. Insgesamt leben viele in prekärer Lage.

Wien. Jeder zehnte Student kann die Wohnung nicht angemessen warm halten: Das ist eines der Ergebnisse einer aktuellen Erhebung, die die HochschülerInnenschaft (ÖH) gestern vorgestellt hat. Mehr als die Hälfte der insgesamt rund 5000 Befragten (online) klagt demnach zumindest teilweise über Probleme mit der Wohnsituation.

Ganz vorn: undichte Fenster, Lärm und zu wenig Platz für die Uni-Sachen – darunter leidet jeder vierte bzw. fünfte Studierende. Es folgen Schimmel in der Wohnung (13 Prozent), keine Rückzugsmöglichkeit (zwölf), mangelnde Heizung (zehn), unangenehme Gerüche (sieben) und mangelndes Tageslicht (sechs Prozent).

Rund 58 Prozent der Studierenden sind demnach von mindestens einem dieser Probleme betroffen, acht Prozent sogar von mehr als drei. Am häufigsten berichten die Bewohner von Wohnheimen über Schwierigkeiten. Sie sind demnach unter allen Befragten jene, die am häufigsten über Lärm, zu wenig Platz und Gestank klagen. Auf Platz zwei folgen Studenten in WGs. Sie leiden am meisten unter undichten Fenstern, Schimmel und Kälte.

Kein Geld für Fleisch

Auch insgesamt leben viele Studierende in einer prekären Situation. Nicht nur, dass sich viele ausreichendes Heizen nicht leisten können, wie eingangs erwähnt. 15 Prozent der Studenten können es sich nicht erlauben, jeden zweiten Tag Fisch, Fleisch (oder auch Tofu) zu essen. Jeder fünfte hat Probleme, wenn es darum geht, sich Kleidung oder ein Semesterticket zu kaufen. 44 Prozent der Studierenden könnten unerwartete Ausgaben von gut 400 Euro nicht bewältigen.

Am stärksten betroffen sind davon Studenten von außerhalb der EU, Studierende an den Kunst-Unis sowie jene, die älter als 25 Jahre sind, und jene aus niedrigeren sozialen Schichten. So wäre eine unerwartete Rechnung für mehr als drei Viertel der ausländischen Studenten ein Problem. (beba)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.10.2013)

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