Spindelegger: "Bettelbrief" für WU und Forschung

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Der Finanzminister weist die Forderung nach einer Vermögenssteuer zurück. Dafür bittet er Reiche um Geld für drei Institutionen.

In einem recht ungewöhnlichen Brief fordert Finanzminister Michael Spindelegger (ÖVP) vermögende Menschen auf, für Forschung und Lehre in Österreich zu spenden. Die Vorgeschichte: Einige vermögende Österreicher - von Ex-Siemens-Managerin Brigitte Ederer über Erste-Group-Chef Andreas Treichl bis zum Papierindustriellen Alfred Heinzel und "Heute"-Herausgeberin Eva Dichand - haben sich kürzlich im Nachrichtenmagazin "profil" zu einer Reichensteuer bekannt.

Diesen Wunsch will ihnen der Finanzminister aber nicht erfüllen. Er wünsche sich zwar eine Steuerreform, aber "zum richtigen Zeitpunkt", erklärt der Finanzminister in dem an Eva Dichand gerichteten Brief. Wenn sich Dichand und die anderen aber "über ihre Steuerleistung hinaus" für das Wohl der Gemeinschaft engagieren wollen, könnten sie das herzlich gerne tun, indem sie etwa die Forschung unterstützen.

Darabos bezeichnet Brief als "peinlich"

So nennt Spindelegger drei Institutionen, die dringend zusätzliche Gelder brauchen würden. Nämlich die Wirtschaftsuniversität Wien, das IST Austria in Niederösterreich und das Institut für Molekulare Biotechnologie der Akademie der Wissenschaften. Konkret heißt es im Brief: "Es wäre ein großartiges zivilgesellschaftliche Zeichen, für das ich ihnen schon jetzt danke. Lassen Sie mich bitte wissen, ob Sie meinem Vorschlag näher treten wollen."

Für "peinlich" hält SPÖ-Bundesgeschäftsführer Norbert Darabos diesen Brief. Spindeleggers "Bettelbrief" an Millionäre, die einen gerechten Beitrag in Form einer Millionärsabgabe leisten wollen, sei eine "entbehrliche und schlichtweg peinliche Aktion für einen Finanzminister".

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