ÖH-Verlag Facultas: Umstrittener Vorstand geht

Thomas Stauffer war zuletzt wegen seines hohen Gehalts in die Kritik geraten. Für seinen Nachfolger wird ein neues Maximalgehalt definiert.

Der Facultas-Verlag, der den HochschülerInnenschaften der Uni Wien und der Wirtschaftsuniversität (WU) gehört, sucht eine neue Führung. Der bisherige Alleinvorstand Thomas Stauffer wird nach 26 Jahren mit Ende Juli 2015 den Verlag verlassen. Stauffer war zuletzt wegen seines hohen Gehalts - 2012 hat er laut Rechnungshof 458.600 Euro brutto verdient - bei den Eigentümern in die Kritik geraten.

Stauffer stehe für eine Vertragsverlängerung "nicht zur Verfügung", wird in der Aussendung des Aufsichtsrats vom Freitag betont, in dem das Gremium und die Eigentümer ihm auch für seine "engagierte und erfolgreiche Aufbauarbeit" danken. Stauffer hatte zuletzt ein Einkommen weit über jenem des Bundeskanzlers bezogen, er selbst bezeichnete dies angesichts der Entwicklung des früheren ÖH-Service WUV zum laut Aufsichtsrat "größten österreichischen Fachbuchhändler" als "angemessen".

Neues maximales Gehalt

Der Nachfolger des bisherigen Vorstands wird jedenfalls unter geänderten Bedingungen tätig sein. So sei das Gehalt zwar Verhandlungssache und werde neben einem Fixum auch aus Prämien bestehen, wie die Aufsichtsratsvorsitzende Barbara Grunwald sagt. Der Aufsichtsrat wünscht sich für die Zukunft allerdings ein maximales Jahresgehalt von 250.000 Euro, die Vertragsdauer soll vorerst auf wahrscheinlich drei Jahre begrenzt sein. Die konkreten Bedingungen werden in der Ausschreibung stehen, die morgen, Samstag, in der "Wiener Zeitung" veröffentlicht wird.

Die Facultas AG ist aus einem in den 70er-Jahren gegründeten Studenten-Copyshop hervorgegangen und umfasst heute mehrere Verlage, Zeitschriften sowie Buchhandlungen und Kopierstandorte. In der letzten Bilanz der Facultas AG wurden 17 Mio. Euro Umsatz und 1,1 Mio. Gewinn vor Steuern ausgewiesen, die Eigenkapitalquote liegt bei 65 Prozent.

(APA)

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