Mozarteum: Rektor wegen sexueller Nötigung vor Gericht

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Rektor Siegfried Mauser bestreitet die Anschuldigungen vehement. Vizerektorin Hütter übernimmt vorerst die Uni-Führung.

Für Aufsehen hat in Salzburg am Samstag ein Bericht der "Süddeutschen Zeitung" gesorgt: Der Rektor des Mozarteums, Siegfried Mauser, muss sich demnach am kommenden Mittwoch wegen sexueller Nötigung vor dem Amtsgericht München verantworten. In seiner Zeit als Leiter der Musikhochschule München soll er eine Professorin und eine Musikerin belästigt haben. Mauser bestritt die Anschuldigungen vehement.

Bis zur Klärung der Causa hat der 61-Jährige am Samstag den Universitätsrat um Beurlaubung ersucht. Das Verfahren binde einen großen Teil seiner persönlichen Ressourcen. "Bis zur Klärung der Vorwürfe" wolle er daher im Urlaub bleiben. Die Geschäfte führt "bis auf Weiteres" Vizerektorin Brigitte Hütter, teilte die Universität in einer Aussendung am Samstag mit.

Übergriffe sollen 2009 und 2012 passiert sein

Die am Mittwoch zur Verhandlung stehenden Vorfälle sollen in den Jahren 2009 und 2012 passiert sein. Ein Übergriff hätte demnach Ende April 2009 bei einem Gesprächstermin in seinem Büro am Gasteig stattgefunden. Per SMS orderte er eine Professorin zu sich zum Gespräch. Dabei soll er sie umklammert und ihr unter anderem einen Zungenkuss gegeben haben. Ein zweiter Vorfall ereignete sich laut Anklage im Juli 2012. Während einer Probe mit einer Konzert-Gitarristin soll er der Frau an die Brust und in den Schambereich gefasst haben. Mauser ließ über seine Anwälte gegenüber der "Süddeutschen" mitteilen, dass an den Vorwürfen nichts dran sei. Seine Rechtsvertreter deuteten auch an, dass es wegen Postenvergaben an der Hochschule schon länger Ärger gegeben habe.

In einer Stellungnahme gegenüber seinen Mitarbeitern am Mozarteum bestritt Mauser die Vorwürfe ebenso. Aus seiner Sicht handelte es sich "um völlig unverfängliche Begegnungen mit zwei Kolleginnen". Die Anzeigen wurden im Mai 2015 "völlig unerwartet" gegen ihn erstattet. "Ich habe mir in diesem Zusammenhang nichts vorzuwerfen. Den Tatbestand einer sexuellen Nötigung bestreite ich kategorisch", so Mauser in seiner Stellungnahme. Er sei froh, dass diese Vorwürfe nun vor einem ordentlichen Gericht behandelt würden.

(APA)

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