Fächer an FH: Für Unis ist Geld prioritär

Fachhochschule Wiener Neustadt (Symbolbild)
Fachhochschule Wiener Neustadt (Symbolbild)(c) Clemens Fabry
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Mitterlehner will über Jus, Sprachen, Architektur reden.

Wien. Fremdsprachen und Wirtschaft, Rechtswissenschaften, Architektur und Städteplanung sowie Pflanzenbau und Viehzucht: Das sind laut Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) jene Bereiche, die von dem angekündigten Fächerabgleich zwischen Unis und FH betroffen sein könnten. Die Uni-Rektoren wollen mitarbeiten – halten aber andere Punkte für prioritär, konkret: die Frage nach der Finanzierung der Unis.

Doch von vorn: Mitterlehner will die Studien an Unis und FH auf den Prüfstand stellen. Das Ziel ist eine bessere Verteilung der Studierenden nach Eignung und Neigung, wie er zuletzt sagte. Die Stoßrichtung ist klar: Der Anteil an FH-Studierenden soll steigen. Schon bei der Ankündigung des Prozesses hatte Mitterlehner einzelne Fächer angesprochen: Jus und Wirtschaft könnten (teils) an die FH verlagert werden. Nun geht es um einige Fächer mehr, wie er den Unis mitteilte.

Bei den Sprachen sollen Kooperationen demnach vor allem im Bereich Übersetzen und Dolmetschen erfolgen. Bei Jus primär im Sinne von ergänzenden „rechtsnahen“ Studien. In Wirtschaft und Architektur geht es um die Frage, welche Studien wirklich wissenschaftlich sind, und bei Pflanzenbau und Tierzucht um einen Ausbau von entsprechenden FH-Angeboten.

Die Rektoren haben den Eindruck, dass das Pferd von hinten aufgezäumt wird. Man solle zuerst die Studienplatzfinanzierung behandeln, heißt es aus der Universitätenkonferenz zur „Presse“. Etwa, wie viel Geld es für welche Fächer pro Studienplatz geben könnte. Dann könne man über eine Neuordnung der Fächer sprechen.

Jeder Dritte soll ins Ausland

Mitterlehner will außerdem die Studenten öfter ins Ausland schicken. Bis 2025 sollen 30 bis 35 Prozent der Absolventen im Ausland gewesen sein. Zuletzt waren es 24 Prozent. Ursprünglich hatte die Regierung aber schon ein ambitionierteres Ziel fixiert: 2008 hieß es, dass 2020 jeder zweite Absolvent im Ausland gewesen sein sollte. Das sei momentan aber kaum realistisch. (APA/beba)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.08.2016)

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