Rektoren für Zugangsregeln in allen Fächern

(c) Clemens Fabry
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Die Anfängerzahl soll sich an den Absolventen orientieren.

Wien. Kommt die Studienplatzfinanzierung, bei der Geld pro Studienplatz ausgeschüttet wird, dann braucht es Zugangsbeschränkungen – und zwar in allen Fächern und an allen Unis. Dieser Meinung sind die heimischen Uni-Rektoren. Die künftige Zahl der Studienanfänger soll sich dabei an der Zahl der Absolventen „plus einem zu diskutierenden Prozentsatz“ orientieren, heißt es in einer Aussendung der Universitätenkonferenz (Uniko).

In einer Plenarversammlung am Montag formulierte die Uniko Positionen für die von Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) ab 2019 angestrebte Umstellung der Uni-Budgets auf eine Studienplatzfinanzierung. Ziel sei, dass jeder Anfänger das Studium „auch mit hoher Wahrscheinlichkeit abschließen kann“. Mittelfristig soll so bei einer entsprechenden Finanzierungsbasis die Zahl der Absolventen erhöht werden – „nicht für alle Fächer, aber insgesamt“.

Schlechtere Betreuung

Die Studienplatzfinanzierung selbst will die Uniko als sogenanntes Preis- bzw. Normkostenmodell gestaltet wissen. Das ausgeschüttete Geld pro Studienplatz soll sich also an den unterschiedlich hohen Kosten pro Studienplatz je nach Fächergruppe orientieren – „und zwar auf Basis von prüfungsaktiv betriebenen Studien“. Dazu bedürfe es einer ergänzenden Grundfinanzierung unter Einschluss von universitärer Forschung, der Entwicklung und Erschließung der Künste und der Infrastruktur. Schon 2011 habe es dazu ein mit dem Wissenschaftsministerium erarbeitetes Papier gegeben.Diese Kalkulationen sind auf aktueller Preisbasis hochzurechnen.

Durch die Studienplatzfinanzierung soll vor allem das Betreuungsverhältnis an den Unis verbessert werden. Dieses wurde zuletzt wieder schlechter: Das Verhältnis zwischen Professur-Äquivalenten und prüfungsaktiven Studien ist zwischen 2009/10 und 2014/15 von eins zu 39 auf eins zu 42,5 angewachsen. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.10.2016)

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