Innsbruck und Graz: Demo und Hörsaal-Besetzung

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Etwa 900 Studenten stürmten die Aula der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät in Innsbruck. In Graz gingen etwa 2500 Studenten auf die Staße.

Mit der Besetzung der Aula, des größten Hörsaals an der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät (SOWI) der Universität Innsbruck, hat am Donnerstag der Protestzug der Plattform "Unbeschränkt Studieren" geendet. Etwa 900 Studierende nahmen den Hörsaal kurz vor 15 Uhr in Beschlag. Während Mitglieder der Plattform am Podium Protestreden abhielten, fragten einige unbeteiligte Studenten offenbar verwirrt, ob die Vorlesung jetzt ausfalle.

Das Rektorat der Universität Innsbruck zeigte in einer Aussendung "grundsätzliches Verständnis" für die Forderungen der Studierenden. "Wir sitzen letztlich im gleichen Boot. Auch wir als Universitätslehrer wollen unsere Studierenden bestmöglich ausbilden. Hier stoßen wir bereits jetzt an die Grenzen der Finanzierbarkeit", erklärt der Rektor Karlheinz Töchterle. Es brauche einen österreichweiten Dialog über die Zukunft der Hochschulen, jetzt sei die Politik gefragt.

Wie wohl derzeit alle österreichischen Universitäten leide auch die Uni Innsbruck unter einem Missverhältnis zwischen den Aufgaben, die eine Universität im Bereich der Lehre und Forschung zu erbringen habe, und den dafür von der öffentlichen Hand zur Verfügung gestellten finanziellen Mitteln. Die steigenden Studierendenzahlen, verschärfe die Lage weiter. "Ich verstehe, wenn Studierende ein Zeichen setzen wollen", sagte der Rektor und warnte gleichzeitig vor einer längerfristigen Blockade.

Demo in Graz mit 2500 Teilnehmern

2000 bis 2500 Demonstranten haben nach Schätzung der Polizei am Donnerstagabend in Graz gegen die Bildungspolitik der Regierung und die Bedingungen an den Universitäten protestiert. Der Demozug startete um 16.00 Uhr von der Uni Graz. Zuvor waren bereits Studierende von der TU Graz zur Uni Graz gewandert. Während der Demonstration kam es laut Exekutive zu keinen Zwischenfällen. Ihr Ende fand die Demonstration in einer Schlusskundgebung am Grazer Hauptplatz ab 18.30 Uhr.

An der Uni Graz bleibt laut Vertretern der protestierenden Studenten der Hörsaal A der sogenannten Vorklinik zumindest noch am Freitag besetzt. An der TU Graz haben die protestierenden Studierenden vom Rektorat einen Hörsaal zur Verfügung gestellt bekommen. Dort will man die Arbeit in den unterschiedlichen Arbeitsgruppen auch über das Wochenende und die nächste Woche fortzuführen. "Es geht uns darum, Lösungsvorschläge auszuarbeiten, die realistisch sind, und da wollen wir uns nicht selbst unter Druck setzten. Wir arbeiten produktiv und streiken nicht einfach nur um uns auszusitzen."

(APA)

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