Studentenproteste: "Dann war's das für uns"

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Die Protest-Bewegung sei noch lange nicht am Ende, betonten die Teilnehmer am "Echten Bildungsdialog". In der Universitätsstruktur seien die Studenten derzeit "so machtlos".

Auch mehr als einen Monat nach Beginn der Proteste denken die Besetzer von mehreren Hörsälen an Universitäten in ganz Österreich nicht ans Aufgeben. Die Bewegung sei noch lange nicht am Ende, betonten sie am Mittwoch nach dem sechsstündigen "Echten Bildungsdialog" im Palais Kabelwerk in Wien-Meidling, der Gegenveranstaltung zum von Wissenschaftsminister Johannes Hahn (ÖVP) initiierten Hochschuldialog.

"Drei Stunden Selbstbeweihräucherung"

Der stellvertretende Vorsitzende ÖH, Thomas Wallerberger (Fraktion engagierter Studierender, FEST) übte scharfe Kritik am Hochschuldialog und sprach von "drei Stunden Selbstbeweihräucherung" der Anwesenden. Die Zusammensetzung der Runde, in der die Studierenden deutlich unterrepräsentiert gewesen wären, hätte die Veranstaltung zur Farce verkommen lassen. Dasselbe Problem ortet er bei den geplanten Arbeitsgruppen. "Wenn es weiter so ist, dass die Studierenden in den Arbeitsgruppen niedergestimmt werden können, dann war's das für uns", so Wallerberger.

Studenten "so machtlos"


Beim Hochschuldialog völlig untergegangen sei eine der zentralen Forderungen der Protestbewegung, nämlich die nach der Redemokratisierung der Universitäten, beklagte ein Besetzer des Audimax der Uni Wien. Die Studenten seien derzeit "so machtlos in der Universitätsstruktur", dass der Protest die einzig mögliche Form sei, auf deren Recht auf Mitsprache aufmerksam zu machen.

Das Arbeiterkind auf der Uni

Zu den Forderungen, bei denen es unter allen Beteiligten Konsens gebe, gehört auch jene nach dem Ende von Diskriminierung an den Unis. "Wir wollen das Arbeiterkind auf der Uni, Professoren mit Migrationshintergrund und weibliche Rektorinnen", so der Audimax-Besetzer. Bundeskanzler Werner Faymann forderte er auf, "als angeblicher Sozialdemokrat" Zugangsbeschränkungen zur Koalitionsfrage zu machen. Finanzminister Josef Pröll (ÖVP) solle unterdessen wenigstens den Regierungsbeschluss zur Anhebung des Hochschulbudgets auf zwei Prozent des BIP umsetzen - allerdings sofort und nicht wie geplant bis 2020.

(APA)

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