Kritik an VP-Vorschlag: Grüne warnen vor "zweitem Hainburg"

(c) Teresa Zötl
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Scharfe Kritik vom Grünen Wissenschaftssprecher Grünewald: Die ÖVP wolle "friedliche Studierende abführen lassen wie Schwerverbrecher". Die SPÖ lobt unterdessen den Rektor der Uni Wien.

Erbost hat Grünen-Wissenschaftssprecher Kurt Grünewald in einer Aussendung auf die Audimax-Räumungs-Wünsche der ÖVP reagiert. Die ÖVP wolle "friedliche Studierende", die mit den Besetzungen gegen die von ihr verschuldete Uni-Misere protestieren würden, "abführen lassen wie Schwerverbrecher", so Grünewald, der vor einem "zweiten Hainburg" warnte.

Grünewald hob hervor, dass es ohne die Besetzungen keine Debatte über die Bildung in Österreich gegeben hätte. VP-Generalsekretär Fritz Kaltenegger forderte er auf, den Weg frei zu machen "für die Uni-Finanzierung! Wenn nicht, werden Sie wohl nicht nur die Studierenden aus dem Audimax entfernen müssen, sondern auch mich als Abgeordneten zum Nationalrat".

SP-Lob für Rektor Winckler

SPÖ-Wissenschaftssprecherin Andrea Kuntzl lobte unterdessen Winckler, der sich "wohltuend vom Agieren der ÖVP" abhebe, diese solle den Rektor "nicht unter Druck setzen". Kuntzl betonte, dass Winkler "am wenigsten" die Bevormundung der ÖVP brauche. Auch sie betonte, dass erst die Studentenproteste bewirkt hätten, dass "das Bildungsthema in der öffentlichen Debatte endlich den hohen Stellenwert hat, den es sich verdient hat". Die SPÖ stehe weiter für Gespräche und eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den Anliegen der protestierenden Studierenden.

Kritik aus der ÖH


Verärgert ist auch die Vorsitzende der Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH), Sigrid Maurer (Grüne und Alternative StudentInnen, GRAS): "Die dauernden Versuche, Stimmung gegen die Studierenden zu machen, sind kontraproduktiv und schaffen sicher nicht mehr finanzielle Mittel für die Universitäten." Die Studenten würden ihr Recht auf Meinungsäußerung wahrnehmen - "das ist weder kriminell noch in irgend einem Sinne verwerflich". Die Proteste würden außerdem nicht von einzelnen "traurigen Gestalten", sondern von den Studierenden gemeinschaftlich getragen, betonte der Vize-Vorsitzende der ÖH, Thomas Wallerberger (Fraktion Engagierter Studierender, FEST).

BZÖ unterstütz den Plan der ÖVP

Das BZÖ unterstützte unterdessen Kalteneggers Forderung und verlangt die sofortige Räumung des Audimax. Eine kleine Minderheit hindere die Mehrheit der Studierwilligen schon viele Wochen an der Fortsetzung ihres Studiums und koste diese Zeit und Geld. Mit dem Umfunktionieren des Universitätsgebäudes in ein Obdachlosenheim habe "die Handvoll Besetzer den Bogen endgültig überspannt", so BZÖ-Wissenschaftssprecher Rainer Widmann.

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