Uni Klagenfurt: Plätze für Psychologie werden halbiert

Die Zahl der Studienanfänger für Psychologie an der Uni Klagenfurt soll begrenzt werden. Ab Wintersemester gibt es 115 Studienplätze. Geplant ist ein Auswahlverfahren nach Semesterbeginn.

Nachdem eine Sperre für Neuanfänger des Psychologie-Studium an der Universität Klagenfurt am Nein des Senats gescheitert ist, will die Universität die Zahl der Anfänger nun per Verordnung begrenzen. Wie der Senatsvorsitzende Oliver Vitouch der "Wiener Zeitung" sagte, ist die geplante Halbierung der Anfängerzahlendurch eine Neuinterpretation des Notfallparagrafen 124b möglich.

Die Verordnung soll laut Homepage der Uni Klagenfurt die Zahl der Studienbeginner im Bachelorstudium auf jährlich 115 begrenzen und werde "vorbehaltlich der Stellungnahme des Senats und der Genehmigung durch den Universitätsrat" mit dem Wintersemester 2010/11 in Kraft treten.

Aufnahmeverfahren nach Semesterbeginn

Geplant ist ein Auswahlverfahren nach Semesterbeginn, das vorerst einmal im Jahr (jeweils zum Wintersemester) durchgeführt werden soll. Anmeldungen für das Bachelorstudium der Psychologie sind nun also wieder möglich. "Die ursprünglich geplante Aussetzung des Bachelorstudiums der Psychologie wird damit nicht weiterverfolgt", heißt es in der Stellungnahme.

Die Anzahl der Anfänger für das Masterstudium der Psychologie sollen ab dem Studienjahr 2011/12 - ebenfalls per Verordnung - auf jährlich 90 begrenzt werden. Im Gegensatz zum Bachelorstudium wird es im Masterstudium sowohl im Winter- als auch im Sommersemester Aufnahmen geben. Die Anfängerzahlen sollen auf 60 im Winter- und 30 im Sommersemester begrenzt werden.

Sie sind derzeit in aller Munde: Die Massenstudien. Ministerium und Unis beklagen, dass 60 Prozent der Studenten nur 20 Fächer belegen. Künftig soll es die Möglichkeit geben, Zugangsbeschränkungen für überlaufene Fächer zu etablieren. Doch welche Studienrichtungen wären betroffen? DiePresse.com präsentiert die Top 20. (c) Die Presse (Michaela Bruckberger)

An letzter Stelle der Top 20: Eines der klassischerweise als brotlos geltendes Studium, nämlich Kunstgeschichte. 804 Erstsemestrige haben sich im Wintersemester 2010/11 dafür eingeschrieben. (c) Belvedere/APA-OTS/Schedl (Ludwig Schedl)

Bisher lagen die Anfängerzahlen bei Publizistik immer bei rund 2000 und das Studium weit vorne bei den beliebtesten. Dieses Jahr wurde erstmals ein Aufnahmetest durchgeführt. Er dürfte viele abgeschreckt haben, denn die Anmeldungen lagen unter den tatsächlichen Plätzen. Nun sind es nur mehr knapp 900 Studenten, die sich für das erste Semester eingeschrieben haben. (c) Die Presse (Teresa ZÖTL)

Schon etwas mehr angehende Politikwissenschaftler: 1064 Erstsemestrige haben sich im Semester 2010/11 für das Studium entschieden. (c) Clemens Fabry

Knapp 1100 Erstsemester haben sich für Soziologie eingeschrieben. Im Bild: Die Arbeitslosen von Marienthal, Studie der österreichischen Soziologin Marie Jahoda.

1158 Studenten locken die guten Berufschancen in Betriebswirtschaft. Im Bild die Bibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien. (c) Clemens Fabry

Knapp 1200 Erstsemestrige haben sich dieses Jahr für Pharmazie eingeschrieben. (c) Erwin Wodicka

Gut 1200 Studienanfänger bei Informatik. Während Ministerin Beatrix Karl im Rahmen der MINT-Initiative aktiv für das Studium wirbt, bietet die Fakultät im Internet einen Test zur Selbstselektion an. Im Bild Marian Kogler, mir 18 Jahren jüngster Informatik-Absolvent Österreichs. (c) APA

Obwohl es eines der Studien mit dem geringsten Einstiegsgehalt ist, haben sich mehr als 1200 Erstsemestrige für Übersetzen und Dolmetschen entschieden. (c) Bildagentur Waldh�usl (Bildagentur Waldh�usl)

Knapp 2300 Studienanfänger und damit der zwölfte Platz der meistgewählten Studien für Geschichte. (c) APA/GEORG HOCHMUTH (GEORG HOCHMUTH)

Für das Studium der Architektur beantragten die Universitäten den Notfallparagrafen, um so Zugangsbeschränkungen einführen zu können. Das scheiterte jedoch am Widerstand der SPÖ. Wie in Geschichte knapp 1300 Studienanfänger. (c) Bilderbox

Die Top 10 beginnen mit einem Dimensionensprung: Rund 1500 Erstsemestrige haben sich für ein Studium der Wirtschaftswissenschaften eingeschrieben. (c) Clemens Fabry

In etwa ebensoviele (1477) für das neuntbeliebteste Studium. Die Zahl der Plätze für das Studium ist seit 2005 beschränkt, jedes Jahr werden die Studienanfänger mittels eines sieben Stunden dauernden Tests ausgesiebt. (c) Michaela Bruckberger

In der Psychologie gab es dieses Jahr erstmals einen zeitgleichen Aufnahmetest an den Unis Wien Salzburg, Graz und Innsbruck. 3800 Kandidaten meldeten sich an. Gemeinsam mit der Uni Klagenfurt kommen die Fakultäten für Psychologie auf rund 1500 Anfänger. (c) Die Presse (Michaela Bruckberger)

Mehr als 1700 Studenten haben sich dieses Jahr für Germanistik eingeschrieben. (c) Www.BilderBox.com (Www.BilderBox.com)

Die Top sechs sind dieselben wie letztes Jahr: Biologie inskribierten vergangenes Jahr immerhin 1796 Studenten, das sind knapp 100 mehr als vergangenes Jahr. (c) Die Presse (Clemens Fabry)

Auf Platz fünf mit knapp 1900 Erstsemestrigen das Studium Wirtschaftsrecht. (c) www.BilderBox.com

Auch die englische Sprache ist sehr beliebt: Mit fast 2000 Erstsemestrigen haben sich fast 400 mehr eingeschrieben, als im vergangenen Studienjahr. (c) Die Presse (Michaela Bruckberger)

Massenstudien sind überwiegend weiblich besetzt: In der Pädagogik (2098 Anfänger) verlieren sich die 253 Männer fast unter den 1836 weiblichen Neo-Kommilitoninnen. (c) APA (HARALD SCHNEIDER)

Obwohl dieses Bachelorstudium nur an einer Uni angeboten wird, nämlich an der Wirtschaftsuniversität Wien, ist es das zweitbeliebteste (im Jahr davor gar das beliebteste) mit 4135 Anfängern. Gut 500 mehr als im letzten Jahr, was an der verschärften Eingangsphase an der WU liegen könnte, die Studienanfänger abgeschreckt hat. (c) Die Presse (Michaela Bruckberger)

Die relativ guten Jobaussichten locken besonders viele Juristen: Das Jusstudium landet mit 4753 Anfängern auf Platz eins. (c) Die Presse (Clemens Fabry)

(APA)