Fundraising: In einer fünfjährigen Kampagne lukrierte die kalifornische Elite-Uni mehr als eine US-Uni je zuvor - Spenden im Wert von rund 4,7 Milliarden Euro.
Wien/Beba. Fünf Jahre hat die Fundraising-Kampagne der kalifornischen Elite-Uni gedauert – und sie hat Früchte getragen: Stanford, ohnehin eine der reichsten Hochschulen der Welt, hat 6,2 Milliarden Dollar an Spendengeldern eingesammelt (rund 4,7 Milliarden Euro) und damit einen neuen Rekord aufgestellt. Laut dem US-Magazin „Bloomberg Businessweek“ ist das mehr, als irgendeine US-amerikanische Hochschule jemals an Spenden lukriert hat.
Die einzelnen Spender waren durchaus großzügig – und prominent: So hat die Uni 23 Spenden in der Höhe von mindestens 50 Millionen Dollar erhalten. Unter den Mäzenen findet sich etwa Philipp Knight, Gründer des Sportkonzerns Nike, der 105 Millionen Dollar lockermachte. Yahoo-Mitbegründer Jerry Yang und seine Frau spendeten 75 Millionen. Insgesamt erhielt die Uni mehr als 560.000 Einzelspenden von rund 166.000 Spendern. „Die Resonanz der erweiterten Stanford-Familie war enorm“, sagte Uni-Präsident John Hennessy. „Das ist eine Gemeinschaft, die sich für etwas zusammengetan hat, an das sie glaubt.“
Derart großzügige Gaben an Hochschulen sind in den USA bekanntermaßen keine Seltenheit. Bisher hatte die Elite-Uni Yale den Rekord für die höchsten Spendeneinnahmen gehalten: Umgerechnet 2,9 Milliarden Euro flossen im Zuge der jüngsten Kampagne aus privaten Taschen an die Uni. Zum Vergleich: Das entspricht ziemlich genau dem öffentlichen Budget, das alle heimischen Unis gemeinsam im Jahr 2010 zur Verfügung hatten.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.02.2012)