Weltweit erster Vorlesungsübersetzer im Einsatz

Weltweit erster Vorlesungsuebersetzer Einsatz
Weltweit erster Vorlesungsuebersetzer Einsatz(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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In Deutschland wurde ein System entwickelt, bei dem die Vorträge auf Laptops oder Handys in Echtzeit aufgezeichnet, übersetzt und verschriftlicht werden.

In einer deutschen Vorlesung sitzen und wegen der Sprachbarriere nichts verstehen - für viele ausländische Studenten dürfte das in Deutschland bald kein Thema mehr sein. Der weltweit erste automatische Vorlesungsübersetzer ermöglicht in Karlsruhe Studierenden künftig, ab sofort dem Vortrag von Dozenten auf Englisch zu folgen - schriftlich übersetzt in Echtzeit.

Am Montag wurde das am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entwickelte Computersystem präsentiert. "Es macht noch Fehler, es ist nicht perfekt. Aber es ist ein erster wichtiger Schritt", sagte Professor Alex Waibel vom Institut für Anthropomatik. Dort werden Wechselbeziehung zwischen Mensch und Maschine mit Hilfe der Informatik erforscht. Mit einem Team arbeitet Waibel seit zwei Jahrzehnten an dem Übersetzer. Derzeit läuft das System im Testbetrieb bei vier KIT-Vorlesungen.

System funktioniert noch etwas holprig

Das Sprachwerkzeug zeichnet dabei zunächst automatisch den Vortrag des Referenten auf, verschriftlicht ihn und übersetzt ihn dann ins Englische. In der Live-Demonstration am Montag zeigte sich das System überraschend brauchbar, aber naturgemäß noch holperig. Aus dem Satz "Darüber braucht man sich keine Sorgen machen" etwa wurde "Don't worry about make".

Die Studenten folgen den Vorträgen während der Vorlesung auf ihren eigenen Laptops oder ihren Handys. In sogenannten Clouds werden die übersetzten Skripte aufbewahrt und können von Studenten auch später noch abgefragt werden. Auch die Übersetzung in andere Sprachen sei auf lange Sicht geplant, sagte Waibel.

((APA/dpa))

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