Projekt. Eine EU-weite Lifelong-Learning-Akademie soll Menschen mit Benachteiligungen unterstützen.
Mit dem EU-Projekt Ella (European Lifelong Learning Academy) wurde für Menschen mit Benachteiligungen und Behinderungen eine europaweite virtuelle Akademie entwickelt. An der Umsetzung beteiligten sich 19 Partner aus 13 Nationen. Österreichischer Vertreter ist die Österreichische Jungarbeiterbewegung (ÖJAB). „Ella eröffnet als europaweites integratives Projekt viele Türen, die bisher verschlossen waren oder von denen man bisher nicht wusste, dass es sie gibt“, sagt Adriana Bassani, Leiterin der Abteilung Europäische und internationale Kooperationen in der ÖJAB. „Die Erwartungen sind groß, dass sich die Maßnahmen auf die europäische Bildungslandschaft und somit auf den Umgang mit Menschen mit Beeinträchtigungen in allen gesellschaftlichen Bereichen positiv auswirken.“ Die Teilnehmer der einzelnen Workpackages werden so bestärkt, dass sie an Selbstbestimmung gewinnen und zu Rolemodels werden. „Funktionierende Konzepte dienen als Prototypen für Entscheidungsträger in anderen Organisationen und Ländern“, sagt Bassani. Diese möglichen Synergieeffekte zwischen den Stakeholdern werden bisher jedoch nicht optimal genutzt. „Sie könnten verbessert werden, indem die Ella-Aktivitäten nicht nur innerhalb der Partner, sondern auch an Interessierte weitergegeben werden“, so Bassani. Im Rahmen des Projekts konnte Österreich nicht nur als Gastgeber eines internationalen Kongresses fungieren, sondern setzte gemeinsam mit serbischen und französischen Partnern ein Training für 15 junge Menschen mit Benachteiligungen oder besonderen Bedürfnissen um. Die Teilnehmer absolvierten in ÖJAB-eigenen Einrichtungen ein Praktikum in einem Arbeitsbereich ihrer Wahl. „Für viele war das der erste Auslandsaufenthalt und eine einzigartige Erfahrung – nicht nur aufgrund des Praktikums in der ,realen‘ Arbeitswelt“, berichtet Bassani. Das Folgeprojekt Ella 2 steht bereits in den Startlöchern. (CS)
(Print-Ausgabe, 02.04.2016)