Fürchte Dich vor dem 3D Drucker

Derzeit glauben immer noch die meisten, 3D Drucker sind ein nettes Spielzeug. Doch vielleicht kann ja ein 3D Drucker bald Ihren Job besser als Sie?

Derzeit glauben immer noch die meisten, 3D Drucker sind ein nettes Spielzeug. Wer einen hat, ist ein Nerd, und wer sich mit dem Thema beschäftigt, ist Techniker mit zu viel Tagesfreizeit.

Lassen Sie es mich an dieser Stelle anmerken: Der 3D Druck wird in den kommenden Jahren auch Ihr Leben verändern. Wer heute noch in einem Produktionsbetrieb arbeitet, der keine eigenen Ideen oder Produkte hat, wird nämlich ein Problem bekommen. Mittlerweile hat die Technologie des 3D Drucks die Pubertät erreicht und dringt in Industrien und Produktionsbereiche vor, die sich bis vor kurzem relativ sicher gefühlt haben substituiert zu werden.

Beispiel gefällig?

Wer früher dritte Zähne benötigte hat beim Zahnarzt einen Abdruck gemacht, der dann zum Zahntechniker gesandt wurde. Dieser brauchte viele Tage um - wie die aktuelle Radiowerbung des Zahntechnikerverbandes sagt - ein kleines Kunstwerk zu erstellen: teuer und aufwendig. Das war einmal. Heute kann ein Zahnabdruck eingescannt und in wenigen Stunden von einem entsprechenden 3D Drucker im gewünschten Material erzeugt werden. Und dies absolut hochwertig in der Verarbeitung, und das beste dran: bei Bedarf ohne Vorarbeit wieder produzierbar.

Und es wird immer besser...

Auf der Bike Messe in London diese Woche war der Hingucker nicht das leichteste Rad oder das Rad mit der schlanksten Ergonometrie, sondern eines, dessen Rahmen aus einem 3D Drucker stammt - und dies ist kein Plastikbike wie das erste bekannte Rad aus dem Internet 2011, sondern eines, das gerade dabei ist, alle Standardtests normaler Mountainbikes zu bestehen. (mehr dazu hier)

©Renishaw/Empire Bikes
©Renishaw/Empire Bikes

Aber es wird noch schlimmer...

Denn das ist sicher nur der Anfang. Schon jetzt können Drucker mit mehreren Materialien umgehen und unterschiedliche Komponenten gleichzeitig ausdrucken. Damit sind auch reine Produzenten von komplexeren Produkten nicht davor gefeit, ihre Aufträge an einen 3D Drucker zu verlieren. Dies wird vor allem in Billiglohnländern wie Bangladesch oder China ein Problem, denn wieso soll ich meine Idee elektronisch nach China schicken und dort ausdrucken lassen, um sie mir dann wieder per Schiff in großen Mengen und sicher nicht just in time liefern zu lassen?

Obacht - Tu Felix Austria 

Wer jetzt aber denkt, diese industrielle Revolution betrifft nur Schwellenländer, sollte aufpassen. Auch Österreich hat eine hohe Exportquote an Gütern, und keiner kann garantieren, dass diese Aufträge in 10 Jahren nicht vor Ort einfach ausgedruckt werden anstatt diese aus Österreich zu bestellen.

Deshalb hier mein Rat an alle, die auch noch in 20 Jahren einen Job brauchen - beschäftigen Sie sich mit 3D Druck, denn dies wird in Zukunft Teil Ihrer Arbeit sein, sollten Sie nicht im reinen Dienstleistungsgewerbe tätig sein.

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