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Strache-Macher Häupl

Michael Häupl erinnernt an Franz Vranitzky: ER folgt als Strache-Macher dem Haider-Macher nach.

Die Wiederkehr des Immergleichen: Wir erleben gerade eine Neuauflage des FPÖ-Siegeszuges, wie ihn Jörg Haider in den 90er Jahren hingelegt hat. Die zwei wichtigsten Voraussetzungen dafür: Eine große Koalition und die Bereitschaft aller Intellektuellen, Unverdächtigen und Wohlgesinnten, jede berechtigte Kritik der freiheitlichen Opposition unter Berufung auf eine höhere Moral wegzudrücken.

Michael Häupl erinnernt in dieser Situation sehr an Franz Vranitzky. Hubertus Czernin hatte Letzteren in einem Buch als "Haider-Macher"-gewürdigt. Czernin hatte, obwohl ein wirklich erbitterter Gegner der Haiderschen Ausländerpolitik, erkannt, dass Vranitzkys Ausgrenzungspolitik für den Erfolg von Haiders FPÖ viel wichtiger war als die angebliche Grundxenophobie der Österreicher. Vranitzky war "not amused", von der patzigen, majestätsbeleidigten "Wäh"-Physiognomik des Wiener Bürgermeisters, der mit seiner Ich-oder-Strache-Programmatik entschiedend zu Straches Triumph beigetragen hat, war er aber weit entfernt.

Wirklich interessant wird es bei der nächsten Nationalratswahl. Es spricht angesichts der Politiikverdrossenheit der Regierenden alles dafür, dass Strache 2013 wieder dort ist, wo Jörg Haider 1999 schon war. Man wird sehen, ob wieder jemand die Coolness Wolfgang Schüssels hat, aus dem Patt, das dadurch entsteht, auszubrechen. Oder ob es wieder zur Großen Koalition der Verlierer kommt. Dann hätte Strache 2018 die Chance, Erster zu werden. Er kann warten: 2018 ist er erst knapp über 50 Jahre alt.

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