Heute wurde die Klimakonferenz „COP 17“ mit mächtigem Trommelwirbel eröffnet. Eine afrikanische Gruppe mit Lendenschurz...
Heute wurde die Klimakonferenz „COP 17“ mit mächtigem Trommelwirbel eröffnet. Eine afrikanische Gruppe mit Lendenschurz schlug ordentlich Wirbel und veranstaltete vor den Delegierten einen martialischen Tanz der auch als Weckruf verstanden werden kann. Bei den Eröffnungsreden versuchte man dann auch Hoffnung zu machen und verwendete mehrfach ein berühmtes Zitat von Nelson Mandela, der 30 Jahre in Gefangenschaft seinen Traum von Freiheit und Menschenrechten träumte und sagte: „Everything seems impossible, until it's done.“ Ein gutes Motto für die Klimakonfernz, das Unmögliche möglich zu machen. Mehr Ambition mahnte dann auch der südafrikanische Präsident Jakob Zuma ein, der eindrucksvoll darstellte, dass der Klimawandel für Afrika eine Frage von „Leben und Tod“ ist und darlegte, dass auch von kleinen Inselstaaten wie Kiribati schon Hilferufe kommen, weil sie ihre Bevölkerung evakuieren müssen und noch nicht wissen wohin. Eine Mahnung an alle, hier weiterzukommen.
Nach der feierlichen Eröffnung stellte sich hektischer Betrieb ein, das Terrain wird von den Delegierten erkundet, viele laufen mit Menüs in Styroporpackungen herum und essen zwischen Tür und Angel ein paar Bissen, andere versuchen verzweifelt Besprechungsräume zu finden. Die nächsten zwei Wochen versprechen jedenfalls spannend zu werden: Es deutet sich an, dass ein neues Mandat für ein Klimaabkommen ein zentrales Ergebnis von Durban werden könnte. Wir sind vorsichtig: Zum einen wurde schon vor vier Jahren die Bali-Roadmap zu einem neuen Abkommen vereinbart, das bis heute säumig ist, zum anderen liegen noch Optionen für zuviele Schlupflöcher auf dem Tisch, wie eine Ausweitung von CO2-Handel oder kreative Waldbilanzierung. Eines ist klar: Die Zeit läuft davon und 30 Jahre können wir nicht mehr auf ein Klimaabkommen warten. Damit es kein böses Erwachen gibt, muss Durban also Ergebnisse bringen.