"Heroes": Zweiter Versuch für die Superkräfte-Serie

Die erste Staffel von "Heroes" war fantastisch. Und dann implodierte die Serie gleichsam.

''Heroes''
''Heroes''(c) NBC

"Was ist bloß aus dieser großartigen Serie geworden?" Diese Frage stellt man sich selten schon bei der zweiten Staffel. "Homeland" ist eine der Serien, bei der man sich das leider fragen muss, "Heroes" eine andere. Von 2006 bis 2010 lief die Serie über Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten, nach Staffel vier wurde sie eingestellt - der Cliffhanger am Schluss wurde nicht aufgelöst.

Ich hatte schon vorher das Interesse verloren. Irgendwo in Staffel drei habe ich aufgehört, die Serie zu sehen. Die genauen Gründe kann ich nicht benennen, ich verlor einfach das Interesse daran. Zu krude wurde die Logik der Handlungsstränge. Zu wenig sah ich von jenen Helden, die mich interessierten, zu viel von den langweiligen und zu eindimensional amoralisch erschien mir Bösewicht Sylar.

Insgesamt halte ich die zweite, dritte und (vermutlich auch, habe sie ja nicht gesehen) vierte Staffel von "Heroes" für verschwendete Gelegenheiten. Da hat man starke Figuren mit übernatürlichen Fähigkeiten und dann verheddert man sich in Zeitreisen (immer gefährlich!) und verschenkt aufregende Neuzugänge an vordergründige Effekte (Sylars Opfer). Zu viele (gut gemeinte) Ideen brachten die Geschichte zur Implosion, sie brachen einfach ins sich zusammen. Irgendwann fehlte mir wohl auch die Geduld mit "Heroes".

Nun also ein Neustart, der Titel "Heroes: Reborn" legt nahe, dass es sich dabei um ein Reboot handelt. Im Zentrum der neuen Miniserie sollen jedenfalls neue Figuren stehen. Fraglich ist, ob die Serienhelden von einst (für Gastauftritte) zurückkehren. Möglich wäre es, wie die Produktionsfirma andeutet. Die Zeit ist aber knapp: Hayden Panettiere (die unverwundbare Cheerleaderin) spielt in der Serie "Nashville" mit, auch Ali Larter (Niki und Jessica Sanders), Sendhil Ramamurthy (meine Lieblingsfigur Mohinder Suresh) und Milo Ventimiglia (Peter Petrelli) haben andere Serien-Projekte. Den größten Karrieresprung hat der Bösewicht gemacht: Zachary Quinto (Sylar) wurde als Spock in der "Star Trek"-Neuauflage zum Superstar.

Ein Reboot halte ich für eine gute Idee, weil man dann die alten, verworrenen Geschichten einfach beiseite lassen und sich auf das Wesentliche konzentrieren kann:

"Save the Cheerleader Save the World",

wie die Tagline von Staffel eins lautete.

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