Diabetes: Gesunde Diät hilft bei Nierenerkrankungen

(c) APA (Helmut Fohringer)
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Viel Obst und Gemüse, wenig rotes Fleisch: Das sind die Bausteine einer Diät, die bei Typ 2-Diabetes-Patienten das Risiko, an einer chronischen Niereninsuffizienz zu erkranken, deutlich verringern soll.

Rund 600.000 Menschen in Österreich leiden an Diabetes, etwa 30 Prozent aller Diabetiker an einer Nierenerkrankung. Eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie wenig rotem Fleisch verringert das Risiko bei Typ 2-Diabetes-Patienten, eine chronische Niereninsuffizienz zu erleiden bzw. bremsen den Fortschritt eines bereits bestehenden Nierenleidens. Das ist das Ergebnis einer internationalen Studie der MedUni Wien.

Risiko um 26 Prozent gesenkt

"In der Studie haben wir Menschen untersucht, die im Anfangsstadium der Nierenerkrankung stehen oder standen. Wir wollten herausfinden, was man tun kann, um die unweigerliche Verschlechterung der Nierenfunktion zu bremsen", so Daniela Dunkler, Autorin der Studie. Das Ergebnis: Patienten, die sich - bei optimaler medikamentöser Einstellung und medizinischer Betreuung - strikt an die gesunde Diät hielten, konnten ihr Risiko für die chronische Niereninsuffizienz um 26 Prozent senken, das Mortalitätsrisiko sank sogar um 39 Prozent.

Für die Diät wurde der "Alternate Healthy Eating Index" der Harvard School of Public Health verwendet. Diese Ernährungspyramide sieht unter anderem die Verwendung gesunder Öle wie Oliven- oder Rapsöl und den Verzehr von viel Gemüse (ausgenommen Erdäpfel), Obst und Vollkornprodukten sowie von Fisch, weißem Fleisch, Bohnen und Nüssen vor.

Alkohol in kleinen Mengen hilft

Gleichzeitig wurde festgestellt, dass auch geringer Alkoholgenuss mit maximal zwei kleinen Gläsern pro Tag (1/8 Wein oder 1/3 Bier) einen positiven Zusammenhang zeigen kann: Das Niereninsuffizienz-Risiko sank um 25 Prozent.

Die gesundheitsfördernden Effekte dieser Alkohol-Menge, die noch unter der sogenannten Harmlosigkeitsgrenze liegt, wurden in dieser Studie in einer speziellen Patienten-Gruppe mit Personen über 55 Jahren beobachtet und können nicht verallgemeinert werden, ganz besonders nicht für Jugendliche, das betonte ergänzend Michael Trauner, Leiter der klinischen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie der MedUni Wien.

"Gleichzeitig wurde festgestellt, dass moderater Salz- und Eiweißkonsum keine Auswirkungen auf die Entstehung einer Nierenerkrankung bei Diabetes mellitus-Patienten hat", so der Nephrologe Rainer Oberbauer von der Universitätsklinik für Innere Medizin III der MedUni Wien.

Wissen: Chronische Niereninsuffizienz

Die chronische Niereninsuffizienz ist eine Erkrankung der Nieren, die sich aufgrund von Typ 2-Diabetes (Diabetes mellitus) durch Verdickung der Blutgefäße entwickeln kann und das letzte Stadium einer fortschreitenden Verschlechterung der Nierenfunktion darstellt. Die Folge ist eine Dialysebehandlung oder Nierentransplantation.

ZUR STUDIE

Die Ergebnisse der Studie wurden im Magazin JAMA Int Med publiziert: "Diet and Kidney Disease in High-Risk Individuals With Type 2 Diabetes Mellitus" D. Dunkler, M. Dehghan,k. Teo, G. Heinze, p. Gao, M. Kohl, C. Clase, J. Mann, S. Yusuf, R. Oberbauer. JAMA Intern Med.

(APA)

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