"Verhütungsmittel auf Krankenschein" statt Abtreibung

"Verhütungsmittel auf Krankenschein" statt AbtreibungAPA/CHRISTIAN FIALA
  • Drucken

Österreich ist europaweiter Spitzenreiter bei Schwangerschaftsabbrüchen. Experten sehen den Grund in der fehlenden finanziellen Unterstützung für Verhütungsmittel.

Genaue Zahlen über in Österreich vorgenommene Abtreibungen gibt es nicht. Doch Christian Fiala, Leiter des Gynmed Ambulatoriums in Wien, schätzt, dass etwa 20 Abbrüche pro 1000 Frauen und Jahr vorgenommen werden. "Unnötig hoch", wie Fiala meinte. Denn das sei eine Folge einer fehlenden Kostenübernahmen von Verhütungsmitteln, die es in Österreich im Gegensatz zu anderen Ländern nicht gibt. Der Mediziner forderte deshalb gemeinsam mit weiteren Experten bei einer Pressekonferenz kostenlose Verhütungsmittel.

Verhütung darf keine Geldfrage sein

Österreich ist europaweiter Spitzenreiter bei Schwangerschaftsabbrüchen und eines der wenigen Länder in Westeuropa, wo Verhütungsmittel nicht auf Krankenschein zu bekommen seien, meinte Fiala. Das müsse sich jetzt ändern, denn "wirksame Verhütung darf keine Frage des Einkommens sein", forderte der Gynäkologe.

Reuters

Frauen entscheiden sich für Langzeitmethoden

Studien würden zeigen, dass sich Frauen bei Übernahme der Kosten von Verhütung für die wirksameren Langzeitmethoden entscheiden (Spirale, Sterilisation). "Verhütungsmittel auf Krankenschein", forderte nun auch ein parteiübergreifendes Jungendbündnis aus Jungen Grünen, der Sozialistischen Jugend und sowie der Bundesjugendvertretung kurz vor den Nationalratswahlen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.