Weltkongress: Immer mehr Fälle von Hautkrebs

Die Zahl der Patienten, die an einem Melanom sterben, ist zurückgegangen.

Alle Warnungen werden offensichtlich in den Wind geschlagen. Denn obwohl inzwischen hinlänglich bekannt ist, dass exzessives Sonnenbaden der Risikofaktor für Hautkrebs ist, braten die Menschen weiterhin in der Sonne. Und damit steigt die Zahl der weltweiten Hautkrebsfälle kontinuierlich an, „jährlich um etwa fünf Prozent“, weiß Univ.-Prof. Dr. Hubert Pehamberger. Dem Vorstand der Wiener Universitätsklinik für Dermatologie ist es gelungen, den weltweiten größten Kongress zu Hautkrebs und Dermato-Onkologie erstmals nach Wien zu holen.

Auf dem Weltkongress (7th World Congress on Melanoma/5th Congress of the European Association of Dermato-Oncology), der vom 12. bis 16. Mai in der Wiener Hofburg stattfindet, werden rund 1200 Spezialisten – darunter führende Top-Experten aus der Hautkrebsforschung – erwartet. Es geht unter anderem auch um neueste Diagnosemethoden. Pehamberger: „Mit der konfokalen Lasermikroskopie kann man Hautkrebs noch genauer erkennen und noch besser zwischen gut- und bösartig unterscheiden.“

Früherkennung war und ist aber auch mit der bewährten Auflichtmikroskopie sehr gut möglich. „Aufgrund der verfeinerten Diagnosemöglichkeiten ist die Zahl der Hautkrebstoten trotz gestiegener Melanomfallzahlen zurückgegangen.“ In Österreich gibt es jährlich mehr als 2000 Neuerkrankungen, an die 400 Menschen sterben pro Jahr an einem Melanom.

Das Melanom ist, rechtzeitig erkannt, zu 90 Prozent heilbar. Neue Medikamente versprechen aber auch bei fortgeschrittenem Hautkrebs bessere Therapieeffekte. Sogenannte „targeted therapies“, also zielgerichtete molekulare Therapieformen, wurden in klinischen Studien bereits erprobt. „Mit vielversprechenden Erfolgen“, betont Pehamberger, der an seiner Klinik eine Studie mit neuen Antikörpern gemacht hat, die das Krebswachstum hemmen können. „Auch bei metastasierenden Hauttumoren haben wir damit größere Chancen.“

www.worldmelanoma2009.com/

index.php

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.05.2009)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.