Dabigatran: Durchbruch in der Vorbeugung von Schlaganfällen

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Aktuelle Studienergebnisse stellen bahnbrechende Behandlungserfolge bei Schlaganfällen in Aussicht. Der neue Wirkstoff Dabigatran habe das Potenzial die bisherige Standardtherapie zu ersetzen.

Jahr für Jahr erleiden bis zu 3 Millionen Menschen weltweit einen durch Vorhofflimmern bedingten Schlaganfall. Ende August wurden auf dem Kongress der European Society of Cardiology (ESC) in Barcelona bahnbrechende Ergebnisse mit dem neuartigen Wirkstoff Dabigatran zur Schlaganfallprävention bei Vorhofflimmern präsentiert.

Die Studie RE-LY® (Study of stroke prevention in atrial fibrillation) von Boehringer Ingelheim ist mit über 18.000 Patienten in 44 Ländern die bisher größte Studie zur Schlaganfallprävention bei Vorhofflimmern. Geprüft wurde, ob der direkte Thrombininhibitor Dabigatran Schlaganfällen bei diesen Risikopatienten ebenso wirksam vorbeugt wie die klassische Gerinnungshemmung mit einem Vitamin-K-Antagonisten.

Der neuartige orale direkte Thrombininhibitor Dabigatran zeigte gegenüber der bisherigen Standardtherapie mit einem Vitamin-K-Antagonisten - in Österreich üblicherweise Phenprocoumon (Marcoumar(R)) - eine Reduktion der Schlaganfälle und Blutungen. Zusammenfassend konnten mit Dabigatran folgende Ergebnisse erzielt werden:

  • Dabigatran führte zu einer signifikanten Reduktion des Risikos für Schlaganfälle und Gefäßverschlüsse - einschließlich Schlaganfälle aufgrund von Gehirnblutungen
  • Dabigatran reduzierte die Zahl der Todesfälle, die auf gefäßbedingte Erkrankungen zurückzuführen waren
  • Dabigatran führte zu signifikant weniger Blutungen, insbesondere zu weniger lebensbedrohlichen Blutungen.


Überträgt man diese Ergebnisse auf die klinische Praxis, könnten durch Dabigatran im Vergleich zur engmaschig kontrollierten Therapie mit einem Vitamin-K-Antagonisten weltweit etwa 3.000 Schlaganfälle pro Tag verhindert werden. Dabigatran habe laut den Studienleitern das Potential, die bisherige Standardtherapie mit Phenprocoumon (Marcoumar(R)) zu ersetzen.

Info

Die RE-LY®-Studie wurde von Prof. Dr. Salim Yusuf, Professor der Epidemiologie und Kardiologie, Population Health Research Institute McMaster University, Hamilton, Kanada, und Prof. Dr. Lars Wallentin, Professor der Kardiologie an der Universitätsklinik Uppsala in Schweden, geleitet.

Co-Studienleiter waren: Prof. Dr. Stuart Connolly, Professor der Medizin und Leiter der Division of Cardiology, McMaster University Hamilton, Kanada, und Prof. Dr. Michael Ezekowitz, Vice President, Lankenau Institute for Medical Research, Wynnewood, PA, USA.

Das unabhängige Datenbankmanagement und die primäre Datenanalyse erfolgten durch das Population Health Research Institute in Hamilton, Ontario, Kanada.

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