Welt-Asthma-Tag: Allergiker greifen oft zu spät ein

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Experten warnen, dass man Allergien nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Heuschnupfen kann in bis zu 40 Prozent der Fälle zu Asthma bronchiale führen. Ältere Menschen sind immer stärker betroffen.

25 Prozent der Österreicher leiden an einer Allergie, die häufig zu Asthma bronchiale führt. Die Tendenz ist steigend - zunehmend auch bei Senioren über 65 Jahren, die ein viermal höheres Risiko haben, an Asthma zu sterben, als 35- bis 65-Jährige. Hohe Bedeutung haben Früherkennung und rasche Therapie, um die Betroffenen vor einer Reduktion der Lungenfunktion zu schützen, hieß es jetzt vonseiten der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖPG) aus Anlass des bevorstehenden Welt-Asthma-Tages am 4. Mai.

Fünf Prozent der Bevölkerung sind betroffen

Asthma ist eine entzündliche Erkrankung der Bronchien, die mit einer gesteigerten Empfindlichkeit der Atemwege einhergeht. Zahlreiche Reize können zu einer Verengung der Bronchien führen, die durch Medikamente oder spontan wieder abklingt. Hauptsymptome sind anfallsweise auftretende Atemnot, Husten und Auswurf von zähem, glasigem Schleim. Das Ausatmen ist erschwert, die Beschwerden treten verstärkt in der Nacht auf. Betroffen sind zumindest fünf Prozent der Bevölkerung.

Allergien im Alter

Wurden bisher mit Allergien und Asthma bronchiale vorwiegend junge Leute assoziiert, weiß man heute, dass "Menschen auch erst im Alter zu Allergikern werden können", erläuterte der Wiener Experte Felix Wantke, Oberarzt und Leiter des Arbeitskreises "Allergie und Inflammation" der ÖGP.

Senioren bemerken Asthma später

Im Zeitraum von 1997 bis 2007 stieg die Anzahl der über 65-Jährigen mit Allergie stetig von 1,7 auf 3,5 Prozent (Daten: Floridsdorfer Allergieambulatorium). "Auch Asthma bronchiale stellt für Senioren ein Problem dar. Amerikanische Untersuchungen zeigen, dass die Sterblichkeit an Asthma bei Senioren über 65 Jahre um den Faktor 4 gegenüber 35 bis 65 Jährigen erhöht ist." Und: "Erschwerend kommt hinzu, dass ältere Menschen Atemnot weit weniger spüren als junge Menschen und somit später zum Arzt gehen."

Früherkennung als einzige Chance

Bei allergieverdächtigen Symptomen wie Niesanfällen, tränenden und juckenden Augen oder wiederkehrenden Hustenanfällen sollte sofort eine Allergieabklärung durchgeführt werden. Bei hustenden Patienten - insbesondere nachts - gehört auch die Lungenfunktion zur Standarddiagnostik. Denn nur wenn Asthma bronchiale früh erkannt wird, kann noch eine 30 bis 40-prozentige Verbesserung der Lungenfunktion erreicht werden. Setzt die Therapie erst nach zwei bis fünf Jahren ein, ist nur mehr eine Verbesserung um fünf bis zehn Prozent möglich.

Heuschnupfen kann der Anfang sein

Asthma hat zu 70 Prozent allergische Ursachen. Insbesondere Menschen, die auf ganzjährige Allergene wie Katze oder Hausstaubmilbe sensibilisiert sind, entwickeln ein Asthma bronchiale. "Dazu kommt", so Wantke, " dass Allergien den ganzen Körper betreffen. So kann der - vermeintlich harmlose - Heuschnupfen in bis zu 40 Prozent zu Asthma bronchiale führen."

(APA)

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