Forscher entschlüsseln "Jo-Jo"-Effekt bei Diäten

Symbolbild
SymbolbildBilderbox
  • Drucken

Eine strikte Diät und die damit verbundene Gewichtsreduktion stressen den Organismus und fordern ihn zur Aufnahme von fettreicher Kost auf. Eine längerfristige Funktionsstörung des Gehirns ist möglich.

Wissenschaftler in den USA sind dem gefürchteten "Jo-Jo"-Effekt bei Diäten auf die Spur gekommen. Eine zu schnelle Gewichtsabnahme könne die Reaktion des Gehirns auf Stresssituationen grundlegend verändern und das Verlangen nach besonders fetthaltiger Nahrung steigern. Das führe zu einer starken Gewichtszunahme nach einer Diät, wie es in der Studie von Medizinern der University of Pennsylvania heißt. Für das Projekt, dessen Ergebnisse am Mittwoch im US-Fachblatt "Journal of Neuroscience" veröffentlicht wurden, hatten die Wissenschafter Diätexperimente mit Mäusen unternommen.

"Die Ergebnisse lassen vermuten, dass eine Diät nicht nur den Stresslevel erhöht, was die Gewichtsabnahme erschwert", resümiert Studienautorin Tracy Bale. "Die Diät könnte darüber hinaus die Art und Weise umprogrammieren, wie das Gehirn auf künftigen Stress und auf emotionales Verlangen nach Essen reagiert."

Stresshormonspiegel steigt

Für die Studie hatten die Forscher eine Gruppe von Mäusen auf eine kalorienarme Diät gesetzt, die sie binnen drei Wochen etwa zehn bis 15 Prozent ihres Gewichts verlieren ließ; ähnliches ist auch beim Menschen möglich. Im Blut der Diätmäuse fanden sie einen erhöhten Stand des Stresshormons Corticosteron. Eine Vergleichsgruppe von Mäusen wurde inzwischen ganz normal ernährt.

Beide Gruppen wurden schließlich stressigen Situationen ausgesetzt und dabei genau auf ihre Reaktionen beobachtet. Die Mäuse, die eine Diät hinter sich hatten, konsumierten daraufhin mehr fettreiches Essen als die anderen Mäuse - und nahmen wieder zu. Daraus schlossen die Forscher, dass sich das Verhalten beim Stressmanagement durch die Diät grundlegend geändert hatte: Die Mäuse mit einer Diät-Vorgeschichte versuchten, den Stress durch mehr Nahrungsaufnahme zu kompensieren.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.