Kittharz der Bienen: Antibakteriell und schmerzstillend

(c) Leopold Stocker Verlag
  • Drucken

Propolis und seine Wirkungen sowie Rezepte und Anwendungstipps sind Inhalt eines Ratgebers. Noch gibt es keine chemische Formel, um dieses Naturprodukt, das nicht nur für Bienen nützlich ist, herzustellen.

Propolis, Kittharz der Bienen, dient den Tieren auch dazu, in den Stock eingeschleppte Bakterien, Pilze und andere Mikroorganismen in ihrer Entwicklung zu hemmen oder sogar abzutöten. Es sind „Facharbeiter“ der Bienen, die diesen wertvollen Klebstoff von Knospen verschiedener Bäume wie Birken, Erlen, Buchen, Fichten oder Pappeln ernten. Sie vermischen ihn mit Drüsensekreten, Pollenanteilen und ätherischen Ölen, so entsteht daraus Propolis.

Noch gibt es keine chemische Formel, um dieses Naturprodukt herzustellen. Es schützt nicht nur Bienen, sondern kann auch für Menschen nützlich sein und wurde bereits von Griechen und Römern im Altertum verwendet. Weltweit beschäftigen sich heute Wissenschaftler mit den Eigenheiten dieses Baustoffs der Bienen. In dem Praxisbuch „Propolis, Gewinnung, Rezepte, Anwendung“, versucht der Imker Klaus Nowottnick den derzeitigen Wissensstand zu vermitteln. So erfährt man, dass Propolis aus mehr als 300 Inhaltsstoffen besteht, unter anderem aus Eisen, Kupfer, Magnesium, Selen, Zink, Fettsäuren, Flavonoiden, Vitaminen.

Nicht in klassischen Arzneimitteln

„Nachgewiesen ist eine antibakterielle und antimykotische Wirkung. Das anästhesierende Potenzial ist deutlich höher als das von Novocain“, kann man in dem Buch lesen. Daher werden aus Propolis unter anderem auch schmerzstillende Tinkturen, Pflaster und Salben hergestellt.

Die große Vielfalt der Einzelkomponenten erschwert es allerdings, eine Standardisierung dieses Bienenprodukts einzuführen. Propolis wird zur äußeren  Anwendung als Pulver, Granulat, Tinktur, Salbe, Creme und als Kosmetikum verarbeitet. Zur inneren Anwendung gibt es unter anderem Kapseln, Lutschtabletten, Propolis in alkoholischer Lösung – in dieser Form ist es in Österreich traditionell ein Nahrungsergänzungsmittel, es wird in klassischen Arzneimitteln nicht angewendet.

Das Buch enthält viele Rezepte für die Herstellung von Propolis-Heilmitteln mit einem breiten Anwendungsspektrum: schmerzstillend, gegen Halsweh, zur Wundbehandlung und Mundhygiene, bei Frauenkrankheiten, gegen oxidativen Stress, zur Stärkung der Immunabwehr, in der Veterinärmedizin. „Trotzdem ist Propolis kein Wundermittel“, so der Autor, im Krankheitsfall sei immer auch unbedingt der Arzt zu befragen. (nie)


„Propolis. Gewinnung – Rezepte – Anwendung. Heilkraft aus dem Bienenvolk“, 152 Seiten, Leopold Stocker Verlag, 16,90 €.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.