Mieten seit 2009 um ein Fünftel gestiegen

Symbolbild Miete
Symbolbild Miete(c) FABRY Clemens
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Die Preise werden der Inflation angepasst, zudem steigt die Nachfrage deutlich. Besonders eklatant ist die Lage in Wien.

Wohnen wird immer teurer. In Österreich erhöhten sich die Mieten seit Anfang 2009 um rund 20 Prozent - in Deutschland lag der Anstieg bei nur fünf Prozent, so Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer. Den Grund dafür sieht er im Verbraucherpreisindex selbst, da viele Mieten an diesen gebunden sind, großteils aber in der verstärkten Nachfrage nach Wohnraum. Zum Teil seien die höheren Mieten auch mit Qualitätsverbesserungen zu erklären, sagte Bruckbauer zum "Kurier".

In Deutschland sei die Inflation mittlerweile auf 1,2 Prozent zurückgegangen, in Österreich lag die Teuerung im März - bei ähnlich schwacher Konjunkturentwicklung wie in Deutschland - immer noch bei 2,3 Prozent.

Wien: Die Mietpreise nach Bezirken

Das Bevölkerungswachstum von fünf Prozent in den vergangenen zehn Jahren habe die Nachfrage nach Wohnraum hierzulande angeschoben. In Deutschland hingegen sei die Bevölkerungszahl im gleichen Zeitraum um 0,5 Prozent zurückgegangen.

"Wir müssen im Wohnbau dem Bevölkerungswachstum nachziehen", so der Chefökonom. Man müsse sofort damit anfangen, denn es brauche länger, bis die Wohnungen fertig seien. Die Kreditzinsen seien derzeit auch so niedrig wie nie. "Gibt es mehr Angebot an Wohnraum, werden auch die Mieten nicht so stark steigen", ist Bruckbauer überzeugt.

Einkommensverluste

Die Realeinkommen erhöhten sich nicht analog zu den Mietpreisen. "Bei vielen sind die Realeinkommen, also die Einkommen abzüglich der Inflation, in den vergangenen zehn Jahren nicht gestiegen - viele hatten in den vergangenen Jahren real sogar Einkommensverluste", betonte der Volkswirt. Die schwache Konjunktur lasse auch keine höheren Realeinkommen zu.

Zudem gebe es in Österreich - anders als in Deutschland - doch "einen spürbaren Anteil an befristeten Mietverträgen". Da ergebe sich für Vermieter in Österreich öfter ein Spielraum für Erhöhungen.

Wien: 30 Prozent teurer seit 2007

Wohnen in Wien hat sich in den vergangenen Jahren besonders rasant verteuert. Seit 2007 sind die Mieten um 30,3 Prozent auf durchschnittlich 14,45 Euro pro Quadratmeter angezogen und die Eigentumspreise um 31,1 Prozent auf 3.81 Euro pro Quadratmeter. Allein im abgelaufenen Jahr 2012 stiegen die Mieten um 9,8 Prozent. Die Eigentumspreise lagen um 11,7 Prozent über dem Vorjahresniveau, erhob das Immobilienportal FindMyHome.at auf Basis von Daten über 6000 Objekte.

(APA)

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