Immobilienmarkt-Studie: Banken bevorzugen Polen

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Bei den zentral- und osteuropäischen Immobilien bleibt die Finanzierungslage aufgrund des starken Transaktionsrückgangs und der schwankenden Wertentwicklung weiterhin unklar.

Wien/Linz - Die Finanzierungslage bei den zentral- und osteuropäischen Immobilien bleibt aufgrund des starken Transaktionsrückgangs und der schwankenden Wertentwicklung von Immobilien unklar. Laut der KPMG-Studie "CEE Property Lending Barometer 2010" gehen die Banken in keinem Land von einer schnellen Erholung des Immobilienmarktes aus. Nur Polen und die Tschechische Republik könnten eine Ausnahme darstellen. "In diesen beiden Ländern hat der Markt weniger als in anderen Staaten unter der Krise gelitten", erklärt Klaus Mittermair, Partner bei KPMG Advisory. "Angesichts der jüngsten Entwicklung beim BIP und der künftigen Aussichten überrascht es nicht, dass in der Studie Polen als bestes Land in der Region für die Finanzierung von Immobilienprojekten angesehen wird."

Die wichtigsten Ergebnisse aus der Studie, die Einschätzungen von über 50 Banken in Zentral- und Osteuropa beinhaltet:

  • Die Perspektiven des Immobilienmarktes eines Landes sind stärker als vor der Krise an seine gesamtwirtschaftlichen Aussichten geknüpft.
  • Die Banken haben ihre strikte Kreditvergabepolitik in Bezug auf die Finanzierung von Immobilien bisher nicht gelockert.
  • Die Banken sind an der Restrukturierung bestehender Kredite interessiert, statt Zwangsversteigerungen anzustreben.
  • Qualitativ hochwertige Projekte mit überzeugenden Geschäftsmodellen haben eine gute Chance auf erfolgreiche Umstrukturierung.
  • Die Banken stehen der Finanzierung von Projekten guter Qualität zunehmend aufgeschlossener gegenüber.
  • Trotz des seit dem letzten Quartal 2008 zu verzeichnenden Wertverfalls gaben weniger als ein Drittel der befragten Banken an, sich nur in geringem oder sehr geringen Maße auf Werttaxierungen zu verlassen

Finanzierung von Immobilienprojekten (Quelle: KPMG)

1 Polen
2 Tschechische Republik
3 Slowakei
4 Ungarn
5 Bulgarien
6 Baltische Staaten
7 Kroatien
8 Rumänien
  • Der Hotelsektor ist, was die Finanzierung angeht, der von den Banken am wenigsten geschätzte Sektor.

Immobilienprojekte bleiben für Banken strategisch wichtig: In Ungarn, der Tschechischen Republik und Bulgarien genießt der Einzelhandel höchste Priorität, während in Polen und Rumänien der Bürosektor bevorzugt wird. In der Slowakei, Kroatien und den baltischen Staaten führt der Industrie- und Logistiksektor die Prioritätenliste an, während der Hotel- und Ressortsektor (außer in Kroatien) allgemein die geringste Wertschätzung genießt.

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