Literweise Wasser, das in Wohnungen tropft, Schimmel an Wänden, jede Menge Rechtsstreitigkeiten zwischen Wohnungseigentümern und Bauträger im Toscanahof gegenüber dem Radiokulturhaus in der Argentinierstraße.
Wien/CIM. Luxusleben im modernen Palais – davon war die Rede, als der Toscanahof gegenüber dem Radiokulturhaus in der Argentinierstraße vor sechs Jahren eröffnet wurde. Tatsächlich beschreibt manch ein Bewohner das Leben dort als wenig luxuriös. Von literweise Wasser, das in die Dachgeschoßwohnungen tropfte, Schimmel oder verpfuschten Elektroinstallationen ist die Rede.
Nach Rechtsstreitigkeiten zwischen Wohnungseigentümern und Bauträger Seeste wurde das Gebäude saniert. Seeste hat mehrere Subunternehmer sowie die Planer verklagt. „Es gab mehrere Sanierungsversuche, die gescheitert sind. Es hat lange gedauert, die Ursache zu finden“, erklärt Nikolaus Hofstätter, Vorstand der Seeste. Auf der Suche nach den Verantwortlichen spielen einander Bauträger, Planer und Firmen den Ball zu. „Die Pläne waren in Ordnung, aber sie sind nicht so ausgeführt wie geplant“, sagt Architekt Werner Krakora, der den Bau mit Gustav Peichl entworfen hat.
Wasser-, Heizungs-, Beleuchtungsschaden
So wurde eine Dampfsperre nicht angebracht, Wasser konnte eintreten. Auch eine Regenrinne sei falsch montiert. Das Wasser allein aber war nicht das Problem. Im Privatpark habe die Beleuchtung nicht funktioniert, auch mit der Heizung gab es Probleme. Nach langen Streitigkeiten hätten sich die Bewohner der 60 Wohnungen entschlossen, den Umbau der Heizung um 6000 Euro zu bezahlen, erzählt Maximilian Casutt, Sprecher der Wohnungsbesitzer. Er spricht von einem „Potemkinschen Dorf“: herausgeputzte Fassade vor mangelhafter Substanz. „Die Sanierung ist vollendet“, sagt Hofstätter. Zumindest was das Dach betrifft. Gestern stand in der Tiefgarage Wasser, die Heizung sei heuer schon einmal komplett ausgefallen, und auch mit der Elektroinstallation gebe es Probleme, bestätigt die Hausverwaltung.