Familie der inhaftierten Oppositionspolitikerin Timoschenko erhebt schwere Vorwürfe gegen Regime.
Kiew/Wien/Ag. Die Tochter der in Haft schwer erkrankten Oppositionsführerin Julia Timoschenko hat ihre Landsleute zum Beistand für ihre Mutter aufgerufen. „Ich wende mich an jeden Ukrainer: Seien Sie nicht gleichgültig!“, teilte Jewgenija Timoschenko auf ihrer Homepage mit.
Der im tschechischen Exil lebende Mann Timoschenkos warf dem ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch vor, das Leben der 51-Jährigen auslöschen zu wollen. „Er ordnet Folter und Schikane an.“ Die NGO Human Rights Watch fordert dazu auf, auch andere Verstöße in der Ukraine nicht aus den Augen zu verlieren: Es gebe eine Vielzahl sehr ernster Menschenrechtsverletzungen.
Janukowitsch war 2010 doch noch an die Macht gekommen. Er hatte dies bereits 2004 versucht, damals ließ das Regime die Wahl allerdings massiv fälschen, was die Orange Revolution auslöste. Seit seinem Amtsantritt rollt eine Prozesswelle gegen führende frühere Vertreter der Orangen Regierung.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.05.2012)