Homosexuelle dürfen sich jetzt am Standesamt verpartnern

Ursprünglich hatte die Regenbogenflagge acht Streifen, heute meist nur sechs. Schöpfer Gilbert Baker verstarb vergangene Woche.
Ursprünglich hatte die Regenbogenflagge acht Streifen, heute meist nur sechs. Schöpfer Gilbert Baker verstarb vergangene Woche.EPA
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Homosexuelle dürfen sich seit heute auf dem Standesamt das Ja-Wort geben - samt gemeinsamem Familiennamen. Das freut auch die SPÖ und die ÖVP-Familienministerin.

Seit Samstag steht das Standesamt Homosexuellen für die Verpartnerung offen - und sie können einen gemeinsamen Familiennamen tragen. Darauf wiesen in Aussendung nicht nur Andrea Brunner und Peter Traschkowitsch namens der SPÖ hin, sondern auch Familienministerin Sophie Karmasin, deren Partei ÖVP sich lange gegen die Verpartnerung am Standesamt gewehrt hatte.

Deshalb mussten Homosexuelle ihre Eingetragenen Partnerschaften bisher bei den Bezirksverwaltungsbehörden schließen - und es gab nur einen gemeinsamen "Nachnamen", was auf Dokumenten die Unterscheidung zur Ehe markierte.

"Egal ob klassische Vater-Mutter-Kinder-Familien, Patchwork, Alleinerziehende oder Regenbogenfamilien: Familie ist dort, wo Liebe ist", stellte Karmasin in einer Aussendung fest. Sie freute sich, "dass die Verpartnerung vor dem Standesamt nun endlich Realität geworden ist. Der Einsatz hat sich gelohnt." Das bringe eine wirkliche Verbesserung in der Lebenssituation der gleichgeschlechtlich Liebenden, die Unterschiede zwischen Ehe und Eingetragener Partnerschaft würden minimiert.

Aus Sicht der SPÖ reicht das allerdings nicht, Die Öffnung der Ehe bleibe ihr Ziel, erklärten Andrea Brunner, Bundesfrauengeschäftsführerin der SPÖ-Frauen, und Peter Traschkowitsch, Bundesvorsitzender der LSBTI Organisation der SPÖ im SPÖ-Pressedienst. Aber sie freuten sich auch über die Öffnung der Standesämter: "'Das Bohren harter Bretter' hat sich ausgezahlt", meinten sie mit Blick auf die nötige Überzeugungsarbeit bei der ÖVP.

Designer der Regenbogenfahne gestorben

Am Samstag wurde auch bekannt, dass der Designer Regenbogen-Fahne verstorben ist. Die Fahne steht weltweit für die Homosexuellen-Bewegung. Der US-Künstler Gilbert Baker starb im Alter von 65 Jahren, wie sein enger Freund, der Aktivist Cleve Jones, am Freitag (Ortszeit) mitteilte. Baker hatte die ursprünglich achtfarbige Flagge für den Gay Freedom Day 1978 in San Francisco geschaffen, der Vorbild der späteren Gay Prides in der ganzen Welt war. Mittlerweilse sind es nur mehr sechs Farbstreifen.

Der frühere Soldat engagierte sich sehr in der Bewegung der Schwulen und Lesben in San Francisco und war eng mit dem Aktivisten und Politiker Harvey Milk befreundet, der später ermordet wurde. Die "San Francisco Chronicle" berichtete, der Künstler sei am späten Donnerstag in seinem Zuhause in New York im Schlaf gestorben.

(APA/AFP)

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