Vorwahlkampf, die Nächste: Jetzt inszeniert die ÖVP-Zentrale Kanzler Kern im Sowjet-Look. Und das, obwohl Generalsekretär Werner Amon kein Interesse an Neuwahlen haben dürfte.
Wenn man Werner Amon als Generalsekretär der ÖVP einstufen müsste, von zurückhaltend bis extrem angriffig, von Peter McDonald bis Hannes Rauch sozusagen, er würde wohl irgendwo in der Mitte liegen. Mit einer leichten Lopatka-Tendenz. Sicher, wer die Parteizentrale in der Lichtenfelsgasse leitet, muss eine gewisse Abneigung gegenüber der Sozialdemokratie zeigen. Aber der klassische Typ Kettenhund, der nur auf den nächsten Wahlkampf wartet, ist Amon nicht.
Derzeit ist er wohl vor allem auch aus Eigennutz nicht an einem Ende der Koalition interessiert: Schließlich war es Parteichef Reinhold Mitterlehner, der Amon als Generalsekretär eingesetzt hat. Und kommt es vor einer Neuwahl tatsächlich zu einem Wechsel an der Parteispitze, wird es wohl auch zu einem Wechsel in der Parteizentrale kommen.