Tirol-Wahl: Grüne mit Ingrid Felipe für "Kernkompetenz" Umwelt

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TIROL-LANDTAGSWAHL: WAHLKAMPFAUFTAKT DIE GR�NEN: FELIPE/MAIR(c) APA/EXPA/JOHANN GRODER (EXPA/JOHANN GRODER)
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Das Umweltthema steht im Zentrum der Wahlkampagne der Tiroler Grünen. Ingrid Felipe lässt sich als "Umweltfighter" plakatieren.

Die Tiroler Grünen ziehen als "Umweltfighter" in die Landtagswahl und folgen damit dem Motto "Back to the roots". "Wir stellen das Umweltthema ins Zentrum und damit unsere Kernkompetenz in die Auslage", erklärte Klubobmann Gebi Mair am Donnerstag beim Wahlkampfauftakt der Partei in Patsch bei Innsbruck. Man kämpfe für einen Auftrag für die Zukunft, so die grünen Landeskoalitionäre.

Und die Grünen warnten erneut vor einer möglichen schwarz-blauen Regierung. Die FPÖ wolle - vor allem auch im Umweltbereich - das "Rad der Zeit zurückdrehen", so Mair. Und die ÖVP zaudere, "auf welche Seite sie fallen soll". "Für uns Grüne und die Umwelt geht es bei dieser Landtagswahl um alles", unterstrich Mair die Bedeutung der Wahl. Auf eine prozentuelle Latte wollten sich weder Mair noch Spitzenkandidatin und Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe festnageln lassen. Bei der Landtagswahl 2013 erreichten die Grünen 12,59 Prozent.

Felipe: 2017 "nicht nur erfolgreiches Jahr"

Die Mehrheit der Tiroler wolle eine Fortsetzung von Schwarz-Grün, zeigte sich Felipe überzeugt. Man habe "gut zusammengearbeitet" - und zudem würde eine Neuauflage der Koalition auch eine Stärkung der sogenannten "Westachse" aus Tirol, Vorarlberg und Salzburg bedeuten, verwies Felipe auf die dortigen grünen Regierungsbeteiligungen. Darüber, ob Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) persönlich Schwarz-Grün II präferiere, wolle sie sich kein Urteil erlauben.

Sie selbst sei jedenfalls voll motiviert für den Wahlkampf, betonte die 39-Jährige. Das Jahr 2017 sei "nicht nur ein erfolgreiches Jahr gewesen - um es vorsichtig auszudrücken", spielte sie auf das Desaster bei der Nationalratswahl an, an dem sie als damalige Bundessprecherin maßgeblich beteiligt war. "Aber man muss wieder aufstehen. Und ich bin überzeugt, dass ich die beste Landeshauptmannstellvertreterin für Tirol bin", zeigte sich Felipe selbstbewusst.

"Bisch dabei?"

Mit Plakatslogans wie "Transit halbieren - Bisch dabei?", "Umweltfighter - Bisch dabei?" und "Tirol nicht zubetonieren - Bist dabei?" ziehen die Grünen kernig-ökologisch in einer ersten Welle in die Wahlschlacht. "Wir sehen, wie Tirol zubetoniert wird", ortete Mair massiven Handlungsbedarf im Bundesland. Hie brauche es Raumordnungsprogramme gegen den Bodenverbrauch. Auch für eine restriktive Steuerung von Einkaufszentren sprachen sich die Grünen aus. "Natur und Lebensqualität statt immer mehr Beton" lautete das grüne Zukunftsmotto.

Ohne eine grüne Regierungsbeteiligung gebe es etwa kein Ruheschutzgebiet über die Kalkkögel nahe Innsbruck mehr und wäre auch keine einzige Natura 2000-Nominierung über die politische Bühne gegangen, erinnerte Mair an grüne Erfolge in der Landesregierung.

Der FPÖ hingegen sei der Naturschutz kein Anliegen. Dort seien die "Gasfüße daheim". Und bei der Volkspartei würden die "Seilbahnkaiser ein- und ausgehen". Letztere würden auch schon wieder "in den Startlöchern stehen", denn schließlich laufe heuer das Seilbahnprogramm aus. Daher brauche es starke Grüne nötiger denn je, argumentierte der Klubobmann.

Handlungsmöglichkeiten "auf Landesebene erschöpft"

Felipe nannte als Zielsetzung für die Zukunft die Halbierung des Transitverkehrs in Tirol. Man müsse "ökosozial umsteuern" und mit voller Kraft in neue Energiequellen investieren - etwa in Sonnenenergie. Zudem wolle man ein "gutes Leben für alle leistbar machen".

In der Verkehrspolitik sei den Grünen in der Regierung viel gelungen, zählte die Felipe etwa den "Luft-100er" auf der Inntalautobahn und die Wiedereinführung des sektoralen Lkw-Fahrverbotes auf. Die Handlungsmöglichkeiten in Sachen Transit und damit einhergehender Umweltverschmutzung seien aber "auf Landesebene mittlerweile erschöpft", räumte Felipe ein. Es brauche einen Paradigmenwechsel in der europäischen Verkehrspolitik, man müsse von Tirol aus eine europäische Verkehrswende starten.

(APA)

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