SPÖ: Beziehungskrise im Rathaus

Die (politisch schwer angeschlagene) Stadträtin Frauenberger solle auch der nächsten Stadtregierung angehören, erklärte Häupl öffentlich
Die (politisch schwer angeschlagene) Stadträtin Frauenberger solle auch der nächsten Stadtregierung angehören, erklärte Häupl öffentlichAPA/HANS KLAUS TECHT
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Bürgermeister Häupl kämpft für Gesundheitsstadträtin Frauenberger, die FPÖ entzieht Ludwig ihre Zuneigung – und eine Betroffene in der Esoterikaffäre wehrt sich.

Wien. Auch Ratschläge sind Schläge. Der scheidende Bürgermeister, Michael Häupl, richtete am Donnerstag seinem Nachfolger, Michael Ludwig, völlig überraschend aus: Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger mache ihre Arbeit „sehr gut“. Die (politisch schwer angeschlagene) Stadträtin solle auch der nächsten Stadtregierung angehören, erklärte Häupl öffentlich: Denn es habe keinen „Sinn, wenn die SPÖ zulässt, dass die Gesundheitsstadträtin mit dem KH Nord zusammengeschossen wird“, erklärte der Noch-Bürgermeister der APA.
Das ist pikant – gilt die Ablöse von Frauenberger nach zahlreichen Vorfällen in ihrem Ressort (wie z. B. die Esoterikaffäre) als fix beschlossen. Zuletzt schickte auch die eigene SPÖ-Fraktion Frauenbergers Plan für die Spitälerreform zur Überarbeitung zurück – wegen fachlicher Mängel, wie „Die Presse“ exklusiv berichtete. Die Überarbeitung des Frauenberger-Plans bestätigte Häupl am Donnerstag.
Pikant ist Häupls öffentliche Unterstützung für Frauenberger aus einem zweiten Grund. Er werde seinem Nachfolger keine personellen Ratschläge geben: „Das hätte ich mir damals von Helmut Zilk auch nicht gefallen lassen“, hatte Häupl immer wieder erklärt. Nun änderte der Bürgermeister plötzlich seine Meinung. Das sorgt für teilweise Irritationen in der Partei. Im linken Flügel wird die Aussage Häupls, der Ludwig als Nachfolger immer verhindern wollte, naturgemäß wohlwollend zur Kenntnis genommen.

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