Gewaltvorwurf: Frau als Zeugin im BVT-Ausschuss?

Der BVT-U-Ausschuss könnte um einen neuen Aspekt erweitert werden.
Der BVT-U-Ausschuss könnte um einen neuen Aspekt erweitert werden. APA/HANS PUNZ
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Brisante Causa um Amon, BVT und einen FPÖ-Mann.

Wien. Der BVT-U-Ausschuss könnte um einen neuen Aspekt erweitert werden. Jene Frau, die einem FPÖ-Politiker Prügel vorwirft, will vor dem Gremium aussagen. Der Konnex ergibt sich daraus, dass der ehemalige freiheitliche Nationalratsabgeordnete in der Causa von einem vormals hochrangigen BVT-Mitarbeiter, Bernhard P., beraten wurde. Zusätzliche Brisanz erhält dies dadurch, dass P. ein Freund von ÖVP-Fraktionschef Werner Amon ist.

Der Ablauf der Ereignisse: 2017 wandte sich die Frau an die Staatsanwaltschaft; sie erstattete Anzeige und legte Dokumente von einem Spitalsaufenthalt bei, die ihr unter anderem Hämatome im Gesicht attestierten. Der FPÖ-Mandatar wandte sich an Amon, der ihn an seinen Freund im BVT vermittelt hatte. Laut Recherchen des „Standard“ und der „ZiB 2“ schrieb ihm der BVT-Mann eine Stellungnahme an die Staatsanwaltschaft. Letztlich wurden die Ermittlungen eingestellt.

Die Frau soll in Thailand gut vernetzt sein. Laut Amon sei sich der FPÖ-Politiker nicht sicher gewesen sei, ob er nicht „Opfer einer Spionageaktion“ geworden sei. Deshalb bat er Amon um die Kontaktaufnahme zum BVT-Referatsleiter. Manfred Ainedter, Anwalt des FPÖ-Politikers, sagte, sein Mandant habe Angst gehabt, bei einer Thailand-Reise in Gefahr zu geraten.

Amon laden? SPÖ zögert

Die Thailänderin will nun über „Merkwürdigkeiten“ in dem Verfahren dem Ausschuss berichten. Der Anwalt der Frau, Wolfgang Blaschitz, erklärte dem „Standard“ zudem, dass die Frau eine Neuaufnahme wolle. Politisch wollen die Neos und Liste Jetzt nun Amon als Auskunftsperson befragen. Nötig wäre noch die Zustimmung der SPÖ, die sich bisher nicht festgelegt hat. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.03.2019)

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