Neuer Anstrich: Lehrberuf Lack- und Anstrichmitteltechniker

Erstmals gibt es auch in Österreich Ausbildungsplätze als Lack- und Anstrichmitteltechniker. Bisher mussten Lehrlinge nach Deutschland oder in die Schweiz ausweichen.

Wer Lack- und Anstrichmitteltechniker werden wollte, musste bisher in Deutschland oder der Schweiz eine Lehre machen. Ab Herbst 2015 gibt es auch in Österreich 50 Ausbildungsplätze.

Die Ausbildung dauert vier Jahre und besteht aus verschiedenen Modulen. Nach dem zweijährigen Grundmodul Labortechnik können die Lehrlinge aus drei Spezialisierungen zu je 1,5 Jahren wählen – Chemie, Lack- und Anstrichmittel oder Biochemie. Das letzte halbe Jahr absolvieren sie das Modul Laborautomatisation. Als fertige Fachkräfte können sie dann nicht nur in der Lackindustrie arbeiten, sondern auch im Pharma- und Lebensmittelbereich oder als Chemielabortechniker, etwa bei Lack- und Rohstoffherstellern oder in wissenschaftlichen Instituten.

Im Mittelpunkt der Lehre stehen die Entwicklung und Herstellung von Farben und Lacken, Produktionskontrolle und Qualitätssicherung, verantwortungsvoller Umgang mit der Natur und physikalische und chemische Prüfverfahren.

LAP in zwei Teilen

Mit dem neuen Lehrberuf kommt auch eine andere Neuerung. Aufgrund des Modulsystems können Lehrlinge die Lehrabschlussprüfung erstmals auf zwei Prüfungen aufteilen. Die erste nach dem Grundmodul, die zweite nach Abschluss der Ausbildung. „Vor allem kann durch die Aufteilung der Lerndruck bei der Lehrabschlussprüfung gemindert werden“, sagt Manfred Anderel von der Produktionsgewerkschaft.

28 Betriebe der Lack- und Anstrichmittelindustrie gibt es in Österreich. Insgesamt beschäftigen sie um die 3000 Mitarbeiter. Die Gesamtproduktion liegt bei 142.000 Tonnen, der Produktionswert bei 346 Millionen Euro.

Weitere Informationen zum Lehrberuf können unter lacktechniker@fcio.at angefordert werden.

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