Job: Friseurin - oder doch Forscherin

Wenn ich einmal groß bin, dann möchte ich .... werden. Töchtertag ermöglicht Mädchen einen neuen Blick auf die Berufswelt.

Beim Girl's Day – heuer am 23. April – sollen Mädchen einen neuen Blick auf die Berufswelt erhalten. Zahlreiche Unternehmen, aber auch öffentliche Stellen wie Ministerien und das Parlament, laden Schülerinnen ein, sich zu informieren.

Handel, Gesundheits- und Sozialwesen sowie das Beherbergungs- und Gaststättenwesen, es sind noch immer diese drei Dienstleistungsbranchen, in denen sich die Hälfte der Mädchen und jungen Frauen findet. Der Girl's Day hat das Ziel, Mädchen für zukunftsorientierte und technische Berufe zu interessieren und ihnen damit Berufsfelder abseits von gängigen Rollenmustern aufzuzeigen. Der Girl's Day soll aber nicht nur Mädchen informieren, sondern auch Unternehmen auf das Potenzial junger Frauen aufmerksam machen sowie Eltern und die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisieren.

Selbst ausprobieren

Im Bundesdienst beteiligen sich etwa Asfinag, A1 Telekom Austria AG oder das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen an dem Aktionstag. Die Mädchen werden in den Arbeitsalltag eingebunden und dürfen auch selbst vieles ausprobieren. Beteiligt sind auch die Ministerien, so lädt etwa das Außenministerium zu einem Workshop Kulturdiplomatie oder das Justizministerium zum Besuch einer Justizanstalt oder eines Bezirksgerichts. Im Ministerium für Bildung und Frauen haben 60 Schülerinnen die Möglichkeit, diverse Stationen zu "Technik-Handwerk & IT" zu absolvieren.

An vielen Projekten, die auf www.meine-technik.at abrufbar sind, sind etwa die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) beteiligt. Angesichts der Altersstruktur im Unternehmen müsse man gerade in den kommenden Jahren neue Spezialisten ausbilden. Wenn es nicht gelinge, auch vermehrt junge Frauen anzusprechen und für einen technischen Lehrberuf oder zu einem einschlägigen Studium zu motivieren, werde sich das künftig auch negativ in den Unternehmenszahlen niederschlagen, zeigte sich ÖBB-Chef Christian Kern überzeugt.

Auch die Technische Universität (TU) Wien tue einiges, um junge Frauen für ein technisches Studium zu gewinnen, so Vizerektorin Anna Steiger. In diesem Bereich brauche es vor allem niederschwellige Angebote, das Schlagwort "Frauenförderung" wirke hier manchmal sogar abschreckend. Der Anteil weiblicher Studenten an der TU liege momentan bei etwa 30 Prozent. Diese Zahl sei aber trügerisch, da der Anteil in der Architektur um die 50 Prozent betrage, in Ingenieursstudien dafür nur etwa zehn Prozent. Das Interesse an Technik bei sehr jungen Mädchen unterscheide sich jedenfalls nicht von dem der Buben. Zum Bruch komme es erst nach dem Kindergartenalter.

Allein in Wien öffnen über 150 Unternehmen wieder im Rahmen des "Wiener Töchtertag" ihre Türen für Mädchen von elf bis 16 Jahren.

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