art €co: Was Sie immer schon über Komplexität wissen wollten

Serie. Cyber-Space, Cyber-Café, Cyber-Attacke. Mit „Cyber“ scheinen wir vertraut zu sein, aber kaum jemand kennt die Wurzel: Cybernetics. Die neue „DiePresse.com“-Serie über Kybernetik als Denk- und Strategieschule.

Zukunftsangst und Zukunftseuphorie, Faszination von Tod und Vergänglichkeit, Frivolität und Dekadenz beschreiben die Stimmung im Wien des Fin de Siècle zwischen 1890 und 1914. Die Stimmung während des Epochenwechsels vom Agrar- ins Industriezeitalter ähnelt in vieler Hinsicht der heutigen Zeitenwende vom Industriezeitalter zur digitalen Ära. Orientierungslosigkeit hat sich in Wirtschaft und Politik breit gemacht, alles scheint kompliziert bis komplex, alle Beteiligten leiden – aber niemand scheint aktiv zu werden.

Zauberlehrlinge unterwegs

Dem begegnen die Organisationskybernetikerin Maria Pruckner und der Managementexperte Josef Fritz in der neuen Serie „art €co“ gemeinsam mit „DiePresse.com“. Die beiden sprechen über Problemlösung und Führung im digitalen Zeitalter, über Potentiale und Missverständnisse des systemischen Denkens und über die Kybernetik.

Die ersten Ideen für diese präzise Denkschule des multidisziplinären Problemlösens wurden vermutlich in den Wiener Kaffeehäusern der art-dèco -Ära diskutiert. Denn der Begründer der Allgemeinen Systemtheorie und die wichtigsten Mitbegründer der Kybernetik lebten zu dieser Zeit in Wien. „Die Kybernetik steht für ein konsequent ganzheitliches Denken auf wissenschaftlich höchstem Niveau und zwar strikt praxis-, zweck- und zielorientiert“, sagt Pruckner. Und biete, richtig angewandt, die nötigen Antworten. Mit den bekannten Management-Ansätzen hingegen ließen sich die komplexen Wirklichkeiten nicht mehr in den Griff bekommen. „Zumal die Digitalisierung ein Tempo erzeugt“, sagt Fritz, „dem niemand mehr rasch genug folgen kann.“ Daher führe an der Kybernetik kein Weg vorbei. Denn: „Wer die Eigendynamiken der Systeme nicht versteht, agiert wie ein Zauberlehrling.“

Rund hundert Jahre nach der art-dèco-Ära liefert „art €co“ ab sofort eine kybernetische Sicht auf die Fragen der Wirtschaft.

Tägliche Krisensitzung

Den rasanten Wandel vom Industriezeitalter zur digitalen Ära verbindet auch die Vienna Biennale 2015 mit den vielfach bis heute weltweit prägenden Einflüssen der damaligen Wiener Moderne. Unter dem Motto „Ideas for Change“ lädt sie zur Bildung multidisziplinärer Allianzen ein, um Lösungen für eine bessere Zukunft zu finden. Und sie Antworten auf die Frage: „Wie sollen wir in Zukunft leben, arbeiten und Probleme lösen?“

Maria Pruckner lieferte für die Biennale-Ausstellung „2051 Smart Life in the City“ ein kybernetisches Modell für Intelligentes Systemdesign. Darüber hinaus veranstaltet sie gemeinsam mit Josef Fritz, in der Wirtschaft bestens bekannt als Experte für Aufsichtsräte, die Konferenz „Die Komplexitätsfalle - Wie Nervensysteme Unternehmen ruinieren“ am 6. Oktober im Forum.21 im BLAHA BIZ in Korneuburg bei Wien.

„Alle sehnen sich nach Einfachheit. Der Clou ist: Das Einfache ist im Komplexen bereits enthalten. Genau das muss man nutzen, wenn man Krisen vermeiden oder bewältigen will“, versprechen die beiden Wirtschaftsavantgardisten Pruckner und Fritz mit ihrem Programm. Was die Natur zwecks Einfachheit in komplexe Systeme eingebaut hat, hat man im Rahmen der Kybernetik als kybernetische Naturgesetze herausgefunden.

Die Serie im Überblick:

Art €co 0: Was Sie immer schon über Komplexität wissen wollten

Art €co 1: Komplexität – ein Missverständnis

Art €co 2: Komplexität – Fachsprache ist nicht Alltagssprache

Art €co 3: Komplexität ist nicht gleich Komplexität

Art €co 4: Komplexität – Keine Ahnung und trotzdem erfolgreich

Art €co 5: Komplexität – Lösen Sie die falschen Probleme?

Art €co 6: Komplexität, Zwecke und Ziele

Art €co 7: Dumm sterben lassen

Art €co 8: Feedback kann man nicht geben

Art €co 9: Warum Führen so schwierig ist

Art €co 10: Ist es sinnvoll, Macht zu haben?

Art €co 11: Vertrauen hat Vorrang

Art €co 12: Verantwortung – die Quelle des Gelingens

Art €co 13: Meister der Komplexität

Art €co 14: Chefs und Chefinnen

Maria Pruckner ist selbstständige Organisationskybernetikerin und widmet sich seit 1976 dem effektivsten und wirtschaftlichsten Umgang mit Komplexität und ihrer hohen Dynamik in Unternehmen, Institutionen und anderen Organisationen. Sie arbeitet für interne und externe Berater, Führungskräfte und Manager. Viele Jahre war sie strategische Beraterin von Fredmund Malik beim Aufbau seines Malik Management Systems. Auch einige seiner wichtigsten Bücher wurden von ihr überarbeitet bzw. getextet. Ihr fachlicher Werdegang entstand durch ihre langjährige Erfahrung in der Medizin und Pflege, die Entwicklung patientenzentrierter Krankenhausorganisation und kybernetischer Patientendokumentationssysteme. Die Schülerin und enge Vertraute von Heinz von Foerster, einem der wichtigsten Mitbegründer der Kybernetik, zählt aufgrund ihrer Publikationen und Aktivitäten seit Anfang der 1990er zu den internationalen Vorreitern für ein wirksames Arbeiten, Problemlösen und Führen in der Digitalen Ära.

Josef Fritz war 20 Jahre im Top-Management als CEO und CFO im Bankwesen,  Bauindustrie, Tourismus, M&A-Branche, Systemgastronomie und Franchise, Immobilienwesen – und das sowohl in Konzernen als auch in Familienunternehmen tätig. Seit längerem widmet sich der Wirtschaftsavantgardist mit Boardsearch der Suche von Aufsichtsräten, wofür er jahrzehntelange, auch internationale, Erfahrung mitbringt.

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