Weil er Spanisch konnte

Kolumne „Führungsfehler“. Er war ein hervorragender Controller. Ein wenig introvertiert, aber ein netter Kerl. Er redete bloß nicht viel.

Und genau diesen Mann schickten sie nach Madrid. Weil seine Frau Spanierin war und er die Sprache konnte.

Auf das Angebot reagierte er nicht eben euphorisiert. Deshalb ernannte man ihn gleich zum Geschäftsführer der spanischen Niederlassung. Man hatte ohnehin keinen anderen.

Die Sache ging natürlich gründlich schief. Unvorbereitet ins kalte Wasser gestoßen war er nicht nur mit der Geschäftsleitung überfordert. Auch das übersprudelnde Temperament der Iberer ging ihm auf die Nerven (das tat es auch bei seiner Frau). Ein Jahr später trennte sich die Firma von ihm wegen Minderleistung.

Er wollte zurück ins Controlling, aber dafür war er mit einer Geschäftsführererfahrung überqualifiziert. Als GF kam er wegen der schlechten Referenz auch nirgends in Frage.

Es dauerte sehr lange, bis er wieder einen Job fand.

Das Management. Unendliche Möglichkeiten für Führungsfehler. Wenn Sie einen solchen loswerden wollen, schreiben Sie an: andrea.lehky@diepresse.com

Ähnlichkeiten mit realen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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