Da leuchten nicht nur die Augen

Porträt. Klaus Mark ist mit MK Illumination Weltmarktführer in Sachen Weihnachtsbeleuchtung. Heute strahlen seine Produkte in aller Welt. Doch begonnen hat er mit einem Garagen-Start-up.

Wo Klaus Mark und seine Mitarbeiter tätig waren, da glänzt und glitzert, leuchtet und blinkt es. Kein Wunder: Der 47-jährige Tiroler ist Chef des Weltmarktführers in Sachen Weihnachtsbeleuchtung. Budapest etwa strahlt im Lichtdesign von MK Illumination. Auch einige skandinavische Städte wie Oslo oder Stockholm – nicht zuletzt wegen der Kontakte seiner schwedischen Ehefrau. „Und Innsbruck sowieso. Das ist so etwas wie unser Schauraum.“ Denn in und mit der Stadt könne er immer wieder Neues ausprobieren. 1400 Projekte setzt MK Illumination heuer mit rund 400 ständigen Mitarbeitern in etwas mehr als hundert Ländern um.

Dabei hatte das Unternehmen, an dem auch seine Frau Marie und sein Zwillingsbruder Thomas beteiligt sind, vor 20 Jahren als Garagenprojekt begonnen. Da hatte er schon Erfahrung als nebenberuflicher Verkäufer von Dekorationsartikeln für die Hotellerie gesammelt und eine kurze Karriere als Versicherungsmitarbeiter und Teamverantwortlicher für 24 Mitarbeiter hinter sich. Nach drei Jahren aber war ihm die Freude an diesem Geschäft abhandengekommen: Die Neidgesellschaft habe ihn gestört, sagt Mark. Weihnachten aber hatte ihn berührt, und „die Menschen mit Licht glücklich zu machen“.

Zunächst vertrieb er Lichtsysteme anderer Hersteller, doch bald war er mit der Qualität der Produkte nicht mehr zufrieden. Ihm schwebte ein einfaches System vor, bei dem man verschiedene Elemente einfach zusammenstecken und kombinieren kann: Wie beim Gartenschlauch-System von Gardena, wie er sagt. 1999 begann er das QuickFix-System selbst zu produzieren. Je nach Saison sind damit 60 bis 180 Mitarbeiter im slowakischen Prešov beschäftigt.

29 Niederlassungen hat das Unternehmen mittlerweile weltweit. Da ist es Mark wichtig, die Hierarchie flach zu halten und auf die individuellen Bedürfnisse der Designer, Projektverantwortlichen, Vertriebsmitarbeiter oder Monteure einzugehen. „Ich fordere viel ein“, sagt Mark, „vor allem Engagement.“ Und das versucht er selbst vorzuleben und seine Freude an der Arbeit zu zeigen. „Ich brauche keine Soldaten, sondern Menschen, die den Mut haben, Entscheidungen zu treffen.“

All das gepaart mit respektvollem Umgang, auf den er großen Wert legt – mit den Kollegen und mit den Kunden. Sie einzubeziehen und individuelle Konzepte anzubieten, sagt er, sei für den Erfolg entscheidend.

Diese Unternehmenskultur, dieser Stil ziehe schließlich auch nur Menschen an, die sich in genau dieser Umgebung wohlfühlten. Viel hänge daher auch von den Führungskräften ab, die die einzelnen Länderniederlassungen leiten, sagt Mark: Natürlich gebe es für sie Vorgaben, gerade wenn es um Qualität oder Markenführung gehe. Doch sie hätten die kreative Freiheit, strategische Vorgaben umzusetzen. Das heißt vor allem, selbstständig zu handeln. Denn die Mitarbeiter vor Ort seien es, die die jeweiligen Märkte und Kulturen am besten kennen. Und Weihnachten werde eben sehr unterschiedlich gefeiert. Das weiß er aus eigener Erfahrung: Weihnachten in Schweden und Tirol sei unterschiedlich. Aber: „Den Kindern gefällt beides.“

Europas größter Luster

Zurück zu den Glitzerwelten: Keine Frage, Mark ist stolz darauf, dass sein Unternehmen prestigeträchtige Projekte wie die Mall of Emirates in Dubai oder den größten Luster Europas im Zürcher Bahnhof mit sechs Metern Durchmesser zum Leuchten bringe. Doch auf die Frage nach seinen Lieblingsprojekten nennt er die Weihnachtsbeleuchtung in Wattens: das erste Projekt, das er realisierte. „Die Beziehung zu den Entscheidern hält bis heute“, sagt er. Kunden einzubinden lohne sich eben langfristig.

Zur Person

Klaus Mark (47) ist gemeinsam mit seiner Frau Marie und seinem Zwillingsbruder Thomas Eigentümer des auf Weihnachtsbeleuchtungen spezialisierten Unternehmens MK Illuminations, das heuer sein 20-Jahre-Jubiläum feierte. Der Hauptsitz ist in Innsbruck, mittlerweile aber beschäftigt das Unternehmen an weltweit 29 Standorten rund 400 Mitarbeiter, davon etwa 30 in Innsbruck.

(Print-Ausgabe, 17.12.2016)

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