Kein Jobabbau durch Digitalisierung erkennbar

Digitalisierung verbreitet sich besonders stark in den Bereichen Kommunikation, Finanzdienstleistungen und Maschinenbau. Die Anforderungen an Arbeitnehmer steigen.

Die zunehmende Digitalisierung der Betriebe in Deutschland führt bisher nicht zu Jobverlusten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), das dazu Angaben von rund 12.000 Betrieben für das Jahr 2015 auswertete.

"Eine Tendenz in Richtung Personalabbau durch Digitalisierung ist nicht erkennbar", heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des Forschungsinstituts der Bundesagentur für Arbeit. Obwohl Digitalisierung inzwischen alle Wirtschaftsbereiche und die meisten Betriebe betrifft, verlaufe sie im Hinblick auf die Gesamtzahl der Arbeitnehmer bisher weitgehend neutral. Allerdings habe sie teilweise die Dynamik der Einstellungen und Abgänge von Beschäftigten erhöht, schreiben die Autoren der Studie. Untersucht wurden die Auswirkungen der digitalen Vernetzung von internen Produktions- oder Dienstleistungsketten, die digitale Vernetzung mit Zulieferern und Kunden sowie der Einsatz lernender Systeme. Demnach arbeitet die große Mehrheit in einem Betrieb oder einer Verwaltung, wo Digitalisierung vorkommt.

Keine Auswirkungen auf die Lohnhöhe

Trotz höherer Anforderungen an neues Personal und Engpässen bei der Besetzung neuer Stellen macht sich dies auf dem Gehaltszettel der Studie zufolge nicht bemerkbar. Es seien "keine signifikanten Effekte von Digitalisierung auf die bei Neueinstellungen vereinbarte Lohnhöhe" festgestellt worden. Durch Digitalisierung stiegen jedoch die Anforderungen der Arbeitgeber an neues Personal. Besonders wichtig seien Kenntnisse durch Weiterbildung und "sozial-kommunikative Fähigkeiten". Neueinstellungen in Betrieben mit Trend zur Digitalisierung seien mit höheren Anforderungen an die zeitliche und inhaltliche Flexibilität der Beschäftigten verknüpft.

"Es gibt keinen einzigen Wirtschaftssektor, an dem dieses Thema vorbeigeht", heißt es in der Studie. Besonders stark verbreitet sei die Digitalisierung im Bereich Information/Kommunikation und bei Finanzdienstleistungen/Versicherungen sowie auch im Maschinenbau/Elektrotechnik/Fahrzeuge.

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