Karriere-Perspektiven rund um das Elektromobil

KarrierePerspektiven rund Elektromobil
KarrierePerspektiven rund Elektromobil(c) AP (Maya Hitij)
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Die Politik forciert das Thema mit einer ganzen Reihe von Initiativen. Neue Berufsbilder sind im Entstehen, die grüne Job-Revolution dürfte aber ausbleiben.

Infrastruktur. Geht es nach der Zahl an Projekten und Testregionen, ist die Zukunft unserer Mobilität vorgezeichnet. Auf der Suche nach dem Verkehrsmittel von morgen haben Ministerien und Förderstellen die Elektromobilität für sich entdeckt. So unterstützt beispielsweise der staatliche Klima- und Energiefonds gezielt entsprechende Forschung und Entwicklung. Über die Initiative E-Connected, die gemeinsam mit dem Lebensministerium betrieben wird, werden insgesamt fünf Modellregionen mitVorreiter-Projekten gefördert. Während immer mehr Unternehmen selbst im Bereich aktiv werden, gewinnt Elektromobilität insgesamt vor allem beim Flottenmanagement an Bedeutung.

Der vor kurzem veröffentlichte zweite Bericht der E-Connected-Expertengruppen ermuntert gezielt die Bildungseinrichtungen, weiterhin auf dem Weg zur Elektromobilität mitzuziehen. Bedarf besteht vom entsprechend geschulten Kfz-Mechaniker aufwärts. „Im akademischen Bildungsbereich bieten sich Fachhochschulen an, berufsorientierte Ausbildungsprogramme aufzubauen. Auch der universitäre Bereich ist gefragt – gerade in der Forschung ergeben sich für Österreich enorme Chancen“, sagt Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds. Die Prognosen über neu geschaffene Jobs bewegen sich in astronomischen Höhen: McKinsey erwartet europaweit bis zum Jahr 2030 110.000 neue Stellen für Fachkräfte aus den Bereichen Chemie und Mechatronik. Weltweit könnten es laut einer Studie der Unternehmensberatung sogar 400.000 sein.

Als Zukunftsthema gehandelt, spielt Elektromobilität auch in der täglichen Arbeit der Personalberater bereits eine Rolle. „Wir orten seit geraumer Zeit, dass die Unternehmen Innovationsmanager suchen“, sagt Oliver Suchocki, International Partner bei Eblinger und Partner. Den genannten Prognosen steht er aber skeptisch gegenüber: „Ein großer Teil der Jobs wird sich eher verschieben als neu entstehen.“ Gewinnt die Elektromobilität derart stark an Gewicht, verlieren nämlich zwangsläufig andere Bereiche an Bedeutung. Erfahrene Fachkräfte wechseln ihr Einsatzgebiet. Anderswo geht es schlichtweg um Umschulungen. Den E-Tankwart werde es, überspitzt gesagt, nie geben, sagt Suchocki. Und so erwartet er, dass die neuen Jobs zunächst eher für erfahrene Mitarbeiter als für junge Berufseinsteiger zum Thema werden. jle

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.01.2011)

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