Innovation managen: Fredmund Maliks 10 Gebote

Innovation managen Fredmund Maliks
Innovation managen Fredmund Maliks(c) Erwin Wodicka - BilderBox.com (Erwin Wodicka - BilderBox.com)
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Die Tipps des Managementsprofessors: Wie eine Neueinführung zum Gesamtkunstwerk wird.

Erstes Gebot: Ziele bei Produkt-Markt-Innovationen auf die Spitze, auf Marktführerschaft.
Bei allen anderen Neuerungen wie Technologie, Organisation, Prozesse, Informatik und Verhalten muss das Ziel eine für alle sichtbare und ins Gewicht fallende Veränderung sein, schreibt Malik in seinem neuen Buch.

Zweites Gebot: Schaffe Platz für das Neue. Innovation muss mit dem systematischen Aufgeben von Altem beginnen, weil das Neue sonst keinen Platz hat, „im Müll erstickt“.
Das zweite Gebot bedeutet radikale Müllabfuhr und „Stop doing the wrong things!“

Drittes Gebot: Trenne das Neue vom Bisherigen.
Lässt sich das Alte nicht komplett beseitigen, muss es vom Neuen zumindest konsequent separiert werden. Es gelten verschiedene Maßstäbe, Spielregeln und Zeitpläne. Wichtig sind getrennte Budgets für bekanntes Geschäft und für neue Operationen, bei denen sich auch das Reporting auf keine Erfahrungswerte stützen kann.

Viertes Gebot: Suche die Chancen in den Problemen. Zwar ist Problemlösen eine Hauptaufgabe von Führungskräften. Wer jedoch nur Probleme sieht, übersieht Chancen und Möglichkeiten. Sind alle Probleme gelöst, ist das Unternehmen gerade mal mittelmäßig. Wirklich gute Führungskräfte fragen daher: „Welche Chance steckt in diesem Problem?“

Fünftes Gebot: Verlange vom Controller eine zweite „erste“ Seite.
Ein guter Controller präsentiert zu seinen Berichten ein Deckblatt mit rot markierten negativen Abweichungen, damit sie nicht übersehen werden. Ein sehr guter Controller präsentiert eine zusätzliche Seite mit positiven Abweichungen. Damit lenkt er die Aufmerksamkeit auf verborgene Chancen im Unternehmen.

Sechstes Gebot: Schreibe deine Erwartungen auf.
Das menschliche Gedächtnis ist nicht nur lückenhaft, sondern auch „elastisch“. Es speichert Informationen nicht 1:1, sondern arbeitet mit ihnen, formt und verformt sie fortwährend. Ziele, Erwartungen und Vereinbarungen aufzuschreiben verhindert, dass uns das Gedächtnis einen Streich spielt.

Siebentes Gebot: Stelle die Grenzkonditionen fest.
Man muss wissen, wann eine Innovation zu stoppen ist. Daher muss im Voraus definiert werden, ab Eintreten welcher Umstände man akzeptiert, dass man sich getäuscht hat.

Achtes Gebot: Du brauchst die besten Leute.
Engagiere sie fulltime, damit sie mit voller Konzentration dabei sind. Sie müssen mit sichtbaren, vorzeigbaren und überzeugenden Ergebnisse früherer Bewährungsproben aufwarten. Trotz gegenteiliger Praxis ungeeignet sind für Fredmund Malik daher ganz Junge (weil sie noch keine Ergebnisse vorweisen können); ferner Stabsleute, Organisations- und Personalplaner (weil ihre Resultate meist nicht für jeden sichtbar sind).

Neuntes Gebot: Mache Tests.

Nicht immer ist es möglich, Neues auszuprobieren, bevor man es systemweit einführt. Weil auch die besten Konzepte Fehler enthalten, sind zwei bis drei ernsthafte Tests hilfreich, um Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Zehntes Gebot: Konzentriere dich strikt auf Weniges.
Damit man sich nie verzettelt: Volle Aufmerksamkeit und die besten Leute auf eine kleine Zahl von Neuerungsprojekten fokussieren.

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