Superreiche vertrauen ihr Vermögen lieber eigenen Mitarbeitern als Banken an.
Jeff Bezos, George Soros oder Bernard Arnault: Die reichsten 0,001 Prozent der Weltbevölkerung wenden sich zunehmend von Banken ab und lassen ihr Vermögen von sogenannten Family-Offices verwalten. Ein Family-Office-Manager, meist ein ehemaliger Investmentbanker, kümmert sich um Immobilien, Wertpapiere und Beteiligungen seines Arbeitgebers – in einem Umfang, dass er selbst Finanzinvestoren aussticht und bei großen Übernahmen mitmischt. Banken fürchten zunehmend um ihr Geschäft.
Verwaltung von 5,9 Billionen Dollar
In den vergangenen zwei Jahren stieg die Anzahl der Single-Family-Offices um mehr als ein Drittel auf weltweit 7300. Sie verwalten mit insgesamt 5,9 Billionen (!) Dollar doppelt so viel Geld wie alle Hedgefonds zusammen. Das rechnet sich auch für die persönlichen Vermögensmanager: 2018 verdiente der CEO eines Single-Family-Offices zwischen 500.000 und 2,3 Mio. Dollar brutto pro Jahr.
Kleine Family-Offices bestehen aus nur einem Mitarbeiter, der ein Vermögen um die 50 Mio. Dollar verwaltet. Geht es um Milliardenbeträge, leisten sich Superreiche eine mehrköpfige Truppe.
Wer dem Ruf des Geldes folgen will: Die meisten Family-Offices finden sich in den USA, in Großbritannien, der Schweiz und Deutschland.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.07.2019)