Doppelspitzen für MAK, Belvedere und ÖNB gesucht

(c) Michaela Bruckberger
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Immer mehr Kultureinrichtungen bekommen kaufmännische Leiter.

Vieraugenprinzip lautet das Stichwort, das bei Neubestellungen der Leiter von Kulturbetrieben in den letzten Jahren immer wieder fällt. Auch jetzt wieder: Im MAK läuft der Vertrag von Christoph Thun-Hohenstein mit September aus, auch die Leitungen der Österreichischen Nationalbibliothek (ÖNB) und des Belvedere wurden ausgeschrieben. Und sie alle sollen künftig – zusätzlich zum wissenschaftlichen – erstmals einen kaufmännischen Geschäftsführer bekommen.

Mit der sukzessiven Einführung von Doppelspitzen folgt Kulturminister Ostermayer einem Trend, der in Österreich vor etwa zehn Jahren begann: Da bekam der damalige KHM-Direktor Wilfried Seipel den kaufmännischen Geschäftsführer Paul Frey zur Seite gestellt. Der Rechnungshof hatte dies empfohlen, nachdem das Museum die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchhaltung und Bilanzierung mehrfach nicht eingehalten hätte.

Mittlerweile ist es – im Sinne der Kontrolle und Effizienz – die Norm, dass einem künstlerischen Leiter ein gleichberechtigter kaufmännischer Leiter zur Seite steht. Erst im Oktober trat etwa im Mumok die neue kaufmännische Geschäftsführerin, Cornelia Lamprechter, ihren Dienst an. Für den neuen Posten im MAK haben sich 29 Personen beworben, um Ostern soll die neue Leitung bekannt gegeben werden. Die Bewerbungsfristen für die zwei Führungsposten der ÖNB, die derzeit von Johanna Rachinger allein geführt wird, und für die neue Doppelspitze im Belvedere laufen. Dort wollen sich die jetzige Direktorin, Agnes Husslein-Arco, und ihre Prokuristin, Ulrike Gruber-Mikulcik, bewerben. Husslein-Arcos Prognose: „Da wird sich nicht sehr viel ändern.“ (kanu)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.02.2016)

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